Frankfurt/M. (rad-net) Bei den morgen beginnenden Junioren-Weltmeisterschaften in Moskau will das Team des BDR mindestens eine Goldmedaille gewinnen. Dieses Ziel hat Helmut Taudte, Bundestrainer für die Ausdauerathleten, ausgegeben: „Wir wollen konsequent versuchen, einen Titel zu holen.“ Der Makel 2002 sei es gewesen, dass unter den sieben Medaillen, die der BDR-Nachwuchs damals aus Melbourne mitbrachte, keine aus Gold gewesen sei.

Mit Titelchancen startet vor allem der Vierer. Das Flaggschiff der Junioren fuhr beim Training inoffiziellen deutschen Rekord. Christian Kux, der bei den Deutschen Meisterschaften zweimal Gold abräumte und im vergangenen Jahr mit dem Vierer EM-Silber gewann, hat in der 3000-m-Einerverfolgung ebenfalls Aussichten, weit vorne zu landen. Als große Favoriten handelt Taudte allerdings die russischen Fahrer, die bereits zum Großteil im letzten Jahr an der WM teilgenommen haben und zudem Heimvorteil genießen. Vor allem der amtierende Weltmeister im Punktefahren, Michail Ignatiew, ist nicht zu unterschätzen.

Ralph Müller, seit Ende Februar Bundestrainer der Nachwuchs-Sprinter, macht sich besonders im Teamsprint Hoffnungen auf eine Medaille. In den übrigen Disziplinen – Sprint, 1000-Meter-Einzelzeitfahren und im Keirin – müsse abgewartet werden, ob Daniel Giese, Dominik Harzheim, Sebastian Döhrer oder Robert Eichfeld ihre Leistung punktgenau abrufen können.

Bei den Sprinterinnen wäre eine Medaille dagegen eine Überraschung, denn alle drei Starterinnen gehören dem jüngeren Jahrgang an. Für Jane Gerisch im Sprint könnte aber ein fünfter bis achter Platz und beim 500-Meter-Zeitfahren ein fünfter oder sechster Rang möglich sein. „Beim Keirin haben wir die geringsten Erwartungen“, so der Trainer.

 Zurückhaltend äußert sich auch Hans-Joachim Hartnick, Bundestrainer der Ausdauer-Athletinnen. Nach dem Ausfall von Julia Kurtzke fehlt das Ausnahmetalent. Die WM-Zweite in der Einerverfolgung von 2002 hat sich den Arm gebrochen. „Wir müssen mit der zweiten Reihe antreten, aber Nina Köhn und Ellen Heiny werden alles tun, um das Loch zu stopfen. Es wird jedoch schwer“, sagt Hartnick.