München (dpa) - Radprofi Jörg Jaksche hat die Suche nach einem neuen Team aufgegeben und seine Laufbahn für beendet erklärt. «Ich habe gemerkt, dass alle nicht wollen», sagte Jaksche der Deutschen Presse-Agentur dpa. Jaksche bestätigte damit einen entsprechenden Zeitungsbericht.
«Meine Karriere ist nun vorbei. Denn wenn ich in Deutschland nun wirklich nicht unterkomme, dann nirgendwo», sagte der 31-Jährige der «Süddeutschen Zeitung». Auslöser ist die Absage des Milram-Teams, bei dem er sich nach ersten Gesprächen im Januar Hoffnungen auf ein Engagement nach Ablauf seiner Dopingsperre am 30. Juni 2008 gemacht hatte.
Zuvor hatten ihm alle anderen Mannschaften abgesagt. Der Ansbacher hatte im Juni 2006 ein umfassendes Doping-Geständnis abgelegt und im Rahmen seiner Enthüllungen auch seine Verbindungen zum mutmaßlichen spanischen Dopingarzt Eufemianio Fuentes bestätigt. Deshalb griff für ihn die Kronzeugenregelung mit nur einem Jahr Sperre. Der einstige Telekom-Profi möchte nach zehn Jahren im Peloton demnächst sein BWL-Studium wieder aufnehmen.
«Ich nehme mir jetzt erstmal eine Auszeit und verreise mit meiner Freundin», sagte Jaksche der dpa und erklärte, er habe noch heute noch trainiert. «Ich habe in den letzten Monaten so viel Energie und Herzblut aufgewendet, um ein Team zu finden. Ich bin es satt, vom Goodwill anderer abzuhängen, die sagen, Du kannst bei uns fahren, und am nächsten Tag sagen, Du fährst nicht bei uns.»
Martin Mischel, Vorstand des Hauptsponsors Nordmilch, erklärte auf SZ-Anfrage, Jaksche sei für die laufende Saison kein Thema. Zudem müsse er «Unbedenklichkeitserklärungen aller relevanten Organisationen und Veranstalter» vorlegen können. Dies hatte Jaksche vergeblich versucht, allein der Weltverband UCI kam seiner Bitte nach. Dagegen ignorierten unter anderem die Veranstalter der Tour de France seine entsprechenden Anfragen. «Wenn das nun bei Milram nichts gibt, dann war's das, das ist Fakt, dann ist es zu Ende», kommentierte Jaksche die Nachricht, «dann haben die anderen jetzt gewonnen».