Alhaurín de la Torre (rad-net) - Der ehemalige Radprofi und spätere Para-Cycler Javier Otxoa ist am letzten Freitag im Alter von 43 Jahren nach langer Krankheit verstorben.
Seinen größten Erfolg als Radprofi des Teams Kelme feierte Otxoa bei der Tour de France 2000, als er fast den ganzen Tag als Solist durch Pyrenäen fuhr und mit fast zehn Minuten Vorsprung in den Schlussanstieg ging. 45 Sekunden konnte er schließlich in Hautacam vor Lance Armstrong noch ins Ziel retten.
Im Alter von 26 Jahren wurde er am 15. Februar 2001 während einer Trainingsfahrt mit seinem Zwillingsbruder Ricardo Otxoa von einem Auto erfasst. Ricardo war auf der Stelle tot, Javier fiel ins Koma. Die Ärzte rieten den Eltern Javier Otxoas von weiteren lebenserhaltenden Maßnahmen ab, doch diese entschieden sich dafür Javier am Leben zu halten. Javier Otxoa erwachte nach 65 Tagen im Koma mit schweren Hirnschäden.
Die Rehabilitation Otxoas war ein langer und schwieriger Prozess. Er musste sich das Lesen und Schreiben erneut aneignen und brauchte selbst für die einfachsten Aktivitäten Anweisungen. Doch Otxoa kämpfte sich zurück ins Leben und startete eine Karriere als Behindertenradsportler. In 2004 und 2008 gewann er bei den Paralympics zwei Gold- und zwei Silbermedaillen. Auch bei der Vuelta a España war Otxoa stets ein gern gesehener Gast.
Die letzten Jahre lebte Otxoa zusammen mit seinen Eltern im Süden Spaniens in Alhaurín de la Torre, wo die heutige Etappe der Vuelta a España ihr Etappenziel hat. Vor dem Start der Vuelta am Samstag wurde Otxoa zu Ehren eine Schweigeminute abgehalten.