Berlin (dpa) - Zwei Wochen vor Beginn der Tour de France hat Jan Ullrich klargestellt, dass es im T-Mobile-Team keine Auseinandersetzung um die Kapitänsrolle geben wird.
«Alexander Winokurow und ich wissen, dass für den Stärksten gefahren wird. Da gibt es keinen internen Streit. Ich würde mich genauso, wie ich das letztes Jahr für Andreas Klöden gemacht habe, unterordnen, wenn Wino wirklich die beste Form mit zur Tour bringt», erklärte der 31-Jährige in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Dies kristallisiere sich erst irgendwann im Verlauf der Tour heraus.
«Bis dahin werden wir beide, auch Klöden, unsere Freiheiten bekommen. Warum soll ich Kapitän sein, wenn ich nur Sechster werden kann, und Wino fährt für mich, obwohl er Zweiter oder Dritter werden könnte? Das wäre nicht die Zielstellung unserer Mannschaft und auch nicht meine persönliche Zielstellung», sagte Ullrich.
Der Tour-Sieger von 1997 stellt sich erneut auf ein großes Duell gegen den sechsmaligen Tour-Sieger Lance Armstrong (USA) ein. «Er gibt mir immer wieder auch Motivation, noch besser zu fahren. Ich probiere, die Tour noch einmal zu gewinnen. Zehn Jahre werde ich dafür natürlich nicht mehr Zeit haben. Ich weiß, dass Lance in einer perfekten Verfassung sein wird. Aber ich sehe nicht nur ihn als Gegner. Ich weiß, dass auch andere gut am Start stehen werden.»
Zur Nichtnominierung von Erik Zabel für die Tour meinte Ullrich: «Er hat bei der Tour Geschichte geschrieben. Wir werden nun versuchen, mit einer anderen Taktik erfolgreich zu sein. Wir sind klar auf Gelb fixiert. Das kommt mir sehr entgegen».
Ullrich stellte klar, dass Rudy Pevenage auch weiter zu seinem Betreuerstab gehören wird, auch wenn er keinen Vertrag bei T-Mobile erhalten hat. «Das ist ein guter Freund, mit dem ich immer zusammenarbeiten wollte. Er versteht mich, er kann mich in schwierigen Situationen aufbauen, er ist absolut professionell, mit ihm kann ich auch Spaß haben. Ich finde es immer noch schade, dass er nicht direkt ins Team zurückgekommen ist.»