Hamburg (dpa) - Das Comeback des Doping-Kronzeugen Jörg Jaksche ist geplatzt. Der Radsport-Weltverband UCI verweigerte Jaksches Cinelli-Mannschaft aus San Marino die Lizenz, wie UCI-Sprecher Enrico Carpani auf Anfrage bestätigte.
«Ich bin mittlerweile einiges gewohnt. Das wird mich auch nicht umhauen», sagte Jaksche der Deutschen Presse-Agentur dpa. Der Ansbacher ließ offen, ob er bei einem anderen Team noch einmal einen neuen Anlauf unternehmen will. «Ich muss jetzt erst einmal etwas anderes finden. Das ist auch nicht so einfach», sagte Jaksche.
Der 32-Jährige, der im April 2008 nach langer erfolgloser Jobsuche sein Rad in die Ecke gestellt hatte, heuerte erst im Dezember überraschend beim Dritt-Divisionär Cinelli an. Finanzielle Gründe für «so etwas wie einen Studenten-Job mit der Möglichkeit, auch wieder auszusteigen, wenn es für mich keinen Sinn mehr macht», waren laut Jaksche nicht ausschlaggebend gewesen.
Nach Patrik Sinkewitz, der noch immer auf sein Renndebüt für das tschechische Team PSK Whirlpool wartet, war er der zweite Kronzeuge, der wieder einen Job im alten Metier fand. Nun kam das Aus. «Ich habe vier Monate trainiert und war relativ gut drauf», sagte Jaksche, der am 21. Februar ein Eintagesrennen in Italien bestreiten wollte. Cinelli-Sportdirektor Nico Mattan kündigte in der belgischen Zeitung «Het Laatste Nieuws» an, sich «mit vier oder fünf Fahrern» auf die Suche nach einem neuen Team begeben zu wollen.
Jaksche, dessen Doping-Sperre im Juli 2008 ablief, studiert seit Oktober Wirtschaftsrecht an der Fern-Uni Hagen. Mit seinem Doping- Geständnis im «Spiegel» hatte der in Kitzbühel lebende Arzt-Sohn 2007 für eine Welle von Geständnissen anderer Fahrer gesorgt. Er hatte zugegeben, Kunde des berüchtigten spanischen Arztes Eufemiano Fuentes gewesen zu sein.