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Durch den Sturz erreicht David Zabriskie als Letzter seines Teams die Ziellinie.
06.07.2005 11:58
Jähes Ende eines Traums für Zabriskie

Chambord (dpa) - Der tiefe Fall war schmerzhaft und folgenschwer. Das Gelbe Trikot hing David Zabriskie nur noch in Fetzen am Körper.

Der Sturz im Team-Zeitfahren 1,8 Kilometer vor dem Ziel in Blois kostete den Amerikaner die Führung in der Tour de France und verhinderte den Tagessieg seiner CSC-Mannschaft. Stattdessen durfte sich der andere Amerikaner im Glanz des Gelben Trikots sonnen.

Aber immerhin zeigte der neue Spitzenreiter Lance Armstrong, dessen Team Discovery Channel mit zwei mageren Sekunden Vorsprung nach 67,5 Kilometer gewonnen hatte, Mitleid: «David ist eine große Hoffnung für die Zukunft. Beim Team-Zeitfahren ist jeder am Limit und bei solch einem Kurs mit den zahlreichen Kurven am Ende macht man leicht Fehler.» Unfall-Ursache war wahrscheinlich ein Schlagloch.

Am Morgen danach wusste der 26-jährige Zabriskie, der seine Profi-Lehrjahre im Armstrong-Team absolviert hat, noch nicht, wie es passieren konnte. Die Nacht überstand er gut: «Eine Körperseite ist nicht verletzt, auf der konnte ich liegen». Nach einer Untersuchung im Krankenhaus gab es Entwarnung: Keine Brüche. Eine Platzwunde an der linken Körperseite musste genäht werden, über zahlreiche Schürfwunden wird unter harten Radsportlern nicht geklagt.

«Wir werden ihn jetzt ein paar Tage in Ruhe lassen», mahnte Zabriskies Team-Kollege Jens Voigt, der zusammen mit dem Sieger der ersten Etappe am Start in Chambord stand. «Glück im Unglück» erkannte CSC-Sprecher Brian Nygard, weil unmittelbar hinter dem stürzenden Zabriskie Kapitän Ivan Basso und Bobby Julich mit Tempo 60 fuhren. Sie konnten gerade noch ausweichen.

«Ohne den Zwischenfall hätten wir gewonnen - ganz klar. Aber das schweißt uns nur noch mehr zusammen», meinte Team-Chef Bjarne Riis, als besonderer Motivationskünstler bekannt. Um die Stimmung zu heben, könnte der im Gesamtklassement drittplatzierte Jens Voigt, der im Elsass vor vier Jahren schon einmal Gelb holte, das tun, was er am besten kann: Attackieren. «Wenn es die Situation ergibt, lässt Bjarne Jens ziehen», prophezeite Nygard.


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