Michelstadt (dpa) - Mit einem Erfolg beim Abendkriterium im hessischen Michelstadt hat Danilo Hondo sein zweites erfolgreiches Comeback gefeiert. Die nächsten Rennen am Wochenende stehen bevor.
Viel wichtiger als der Sieg beim unbedeutenden Rundrennen über 66 Kilometer war für den in Ascona lebenden und mit Schweizer Lizenz fahrenden Cottbuser Radprofi allerdings die Tatsache, überhaupt wieder bei einem Rennen starten zu dürfen. «Es ist ein gutes Gefühl», sagte Hondo nach dem Rennen.
Die juristische Achterbahnfahrt um die Dopingsperre des 32-Jährigen hatte eine neuerliche Wende genommen, so dass Hondo 14 Tage nach seiner erneuten Sperre wieder starten durfte. Der Schweizer Bundesgerichtshof hatte alle vorinstanzlichen Entscheidungen der Kantonsgerichte außer Kraft gesetzt und den Weltradsport-Verband UCI und die Welt Anti-Doping-Agentur WADA zudem aufgefordert, bis zum 23. Juni Stellungnahmen einzureichen.
«Das werden sie mit Sicherheit tun. Viel Neues wird dabei aber nicht herumkommen», erklärte Hondo. «Es geht längst um andere Dinge als um meinen Fall», sagte der Cottbuser, der im März 2005 bei der Murcia-Rundfahrt positiv auf das Aufputschmittel Carphedon getestet worden war. Der 32-Jährige hatte die wissentliche Einnahme von Dopingpräparaten jedoch stets bestritten. Dennoch wurde er im Januar 2006 vom internationalen Sportgerichtshof CAS für zwei Jahre gesperrt.
Da ein Termin für die Hauptverhandlung in seinem Fall noch nicht feststeht, geht Hondo erst einmal davon aus, bis aus weiteres Rennen fahren zu dürfen. Der Sprinter startet aus dem drittklassigen Lamonta-Team bei einem Kriterium in Weinheim, dann steht ein Rennen in Stuttgart auf dem Programm. Danach plant Hondo die Teilnahme an einer unterklassigen Rundfahrt in Spanien. «Es ist einfach gut, wieder fahren zu dürfen. Alles andere lasse ich auf mich zukommen», sagte Hondo.