Kapstadt (dpa) - Der wegen Dopings bis 31 März 2007 gesperrte Radprofi Danilo Hondo (Cottbus/Ascona) ist bei einem Trainingsunfall in Südafrika leicht verletzt worden. Ein «betrunkener Autofahrer» habe den Sportler angefahren, sagte Hondos Lebensgefährtin in Ascona/Schweiz.
Hondo, der vor dem Schweizer Kantonsgericht in Waadt eine Reduzierung seiner vom Internationalen Sportgerichtshof CAS ausgesprochenen Sperre erreichen will, trainiert zusammen mit seinen früheren Team-Kollegen Jan Ullrich, Matthias Kessler und Andreas Klöden in Kapstadt. Kessler habe als Zeuge bei der Polizei ausgesagt, teilte T-Mobile-Teamsprecher Luuc Eisenga mit.
Der Vorfall ereignete sich in Somerset West in der Nähe Kapstadts. Hondo sei mit Tony Brown, einem örtlichen Radprofi, und Kessler unterwegs gewesen. Der 65-jährige Autofahrer hätte Hondos Hinterrad gerammt. Das schrieb der Internetdienst «cycling-news», der auch von einer Attacke Hondos gegen den Unfallverursacher berichtete. Der ehemalige Sprinter aus dem Gerolsteiner Team habe sich nach Auskunft seiner Partnerin nur harmlosere Hautabschürfungen zugezogen und setze sein Training wie vorgesehen fort.
Der Internationale Sportgerichtshof CAS in Lausanne hatte den 32-jährigen Hondo am 10. Januar für zwei Jahre gesperrt. Hondo, der in Ascona in der Schweiz lebt, war im März 2005 bei der Murcia-Rundfahrt zwei Mal positiv auf das Aufputschmittel Carphedon getestet worden und in erster Instanz nur zu einem Jahr Sperre verurteilt worden. Sein Anwalt Michael Lehner beantragte in einer 40-seitigen Klageschrift vor dem Kantonsgericht auch eine aufschiebende Wirkung des CAS-Urteils. Damit könnte Hondo theoretisch wieder vom 1. April 2006 an Rennen fahren.
Darauf spekuliert auch der immer noch trainingsfleißige Lausitzer, der vorübergehend auch in einer unterklassigen Mannschaft fahren würde, wenn das Kantonsgericht in seinem Sinne entscheidet. Hondo plant nach den Worten seiner Lebensgefährtin bereits das nächste Trainingslager im März.