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Das Team Gerolsteiner mit dem Cottbuser Danilo Hondo beim Training.
18.03.2005 10:01
Holczer tippt auf «Petacchi vor Freire und Hondo»

Mailand (dpa) - Teamchef Hans-Michael Holczer ist mehr Realist als Fantast. «Petacchi vor Freire und dann hoffentlich Hondo.» So lautet der getippte Einlauf des Gerolsteiner-Chefs für den ersten Frühjahrs-Klassiker, der über 294 km von Mailand nach San Remo führt.

Sein Haussprinter Danilo Hondo, in dieser Saison immerhin schon zwei Mal erfolgreich und bei der Generalprobe Tirreno-Adriatico mit stabiler Form präsent, hofft natürlich auf mehr. «Meine bisherigen Leistungen in dieser Saison geben mir auf meinem angestrebten Weg Recht. Im Januar habe ich gesagt, dass ich 2005 entweder bei Mailand - San-Remo, bei der Tour de France oder der WM einen Sieg will - das bleibt mein Roter Faden», erklärte Hondo, der seine momentane Stärke ähnlich realistisch einschätzt wie sein Team-Manager: «Ich sehe mich kurz hinter Petacchi und Freire. Aber ein Rennen über fast 300 Kilometer ist immer für Überraschungen gut und hat eigene Gesetze.»

Der in dieser Saison schon elf Mal erfolgreiche Alessandro Petacchi will unbedingt seinen ersten Sieg auf der Via Roma. Die Organisatoren, die sich nach 2002 so sehr wieder einen einheimischen Sieger wünschen, stärkte dem Fassa Bortolo-Fahrer jedenfalls mit der Startnummer 111 ein bisschen den Rücken. «Alessandro hat sich am Berg verbessert. Bei mir ist die Tendenz ähnlich», meinte Hondo.

Bei seinen bisherigen zwei Teilnahmen hat der 31-jährige Wahlschweizer aus Cottbus gelernt: «Am Fuß des Poggio musst du ganz vorne sein.» Die 162 Meter hohe Steigung sechs Kilometer vor dem Ziel ist der neuralgische Punkt der Classicisima. «Bei der Mittelmeer-Rundfahrt und bei der Trofeo Laigueglia sind wir in diesem Jahr schon drei Mal über den Poggio», berichtete Hondo über aktuelle Eindrücke vom «Schicksalsberg».

In punkto Erfahrung kann er seinem ehemaligen Team-Kollegen Erik Zabel, der in San Remo 1997, 1998, 2000 und 2001 siegte, nicht das Wasser reichen. Zabels aktuelles Form-Barometer mag schlechtere Werte anzeigen. Aber Hondo warnt davor, den Berliner - im Vorjahr Zweiter hinter dem augenblicklichen ProTour-Spitzenreiter Oscar Freire - am Samstag zu unterschätzen: «Bei Tirreno-Adriatico sah er etwas müde aus. Er hatte gesundheitliche Probleme. Aber vielleicht reichen ihm drei Tage zum Regenerieren. Bei diesem Rennen und dieser Distanz muss man immer auf Erik aufpassen.»

Hondo fährt auch um höhere Zahlen in seinem zukünftigen Vertrag, der nach den Klassikern Anfang Mai fixiert werden soll. «Wir wollen Danilo halten, er will bleiben: Die Ziele sind abgesteckt. Ich will ihm aber noch ein bisschen Luft lassen, weiter zu zeigen, was in ihm steckt. Er soll nicht unter Wert bezahlt werden, aber die Summe muss auch im Verhältnis zu seinen Möglichkeiten stehen», erklärte der ehemalige Mathematiklehrer Holczer.


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