Lüttich (dpa) - Die Änderung des Reglements beim Team-Zeitfahren der Tour de France steht in der Kritik. Denn beim kollektiven Kampf gegen die Uhr über 64,5 Kilometer von Arras nach Cambrai steht das Klassement quasi schon vorher fest.
Von Rang zwei bis 21 sind maximale Zeitrückstände festgelegt, die durch die tatsächlich gefahrene Zeit lediglich unterschritten werden können. Die zweitplatzierte Mannschaft kassiert maximal 20 Sekunden, die dritte 30, die letzte drei Minuten. Sollte das zweitbeste Team beispielsweise nur zehn Sekunden auf den Sieger verlieren, zählt natürlich diese Zeit. Einzeln zurückgefallene Fahrer büßen individuell ihre tatsächlich verlorene Zeit ein.
Sowohl Lance Armstrong als auch Jan Ullrich kritisierten die Neuregelung, die schwächere Teams schützen soll. «Der ungeheure Aufwand, den wir mit Zeit und Material monatelang betrieben haben, lohnt sich kaum noch, wenn vorher feststeht, wie viel Zeit auf dem Spiel steht», sagte Ullrich. Mit seinem Bianchi-Team verlor er im Vorjahr auf das siegreiche US-Postal-Team von Armstrong 43 Sekunden. Nach der neuen Regelung wären es nur 30 Sekunden gewesen - unter Umständen in der Endabrechnung entscheidende Abstände.
Die üblichen Zeitgutschriften, die bei der Tour im Ziel mit Ausnahme der Zeitfahren vergeben werden, haben sich nicht geändert: 20-12-8 Sekunden für die ersten Drei. Bei den Zwischensprints auf den Etappen - maximal drei - sind 6-4-2 Sekunden zu holen. Für das Grüne Trikot bringen die Zwischensprints 6-4-2 Punkte für die ersten Drei. Die Etappenankünfte werden je nach Schwierigkeit bewertet. Bei Flach- Etappen kassieren die ersten 25 Fahrer zwischen 35 und einem Punkt, bei Bergetappen weniger.