Lourdes (rad-net) - Der US-Amerikaner Aaron Gwin (Specialized Racing) und Emmeline Ragot (MS Mondraker Team) haben sich am Wochenende die Siege zum Auftakt des UCI Downhill-Weltcups in Lourdes in Frankreich gesichert. Die Strecke gilt mit ihren 2000 Meter Länge, den über 477 Tiefenmeter und den 24 Prozent Gefälle schon fast als legendär, Defekte und Stürze sind vorprogrammiert.
In der Qualifikation waren es aber noch Loic Bruni (Lapierre Gravity Republic) und Tracey Hannah (Polygon UR), die das Geschehen bestimmten. Bruni benötigte 3:03,908 Minuten für die Strecke und war damit rund zwei Sekunden schneller wie sein französischer Landsmann Remi Thirion (3:05,764/Commencal-Vallnord) und der Brite Josh Bryceland (3:05,772).
Von den vorprogrammierten Stürzen betroffen war in der Quali auch Aaron Gwin. Er stürzte, sprang wieder auf sein Rad, jedoch an der falschen Stelle. Dies hatte eine Disqualifikation zur Folge, weil er nach seinem Sturz nicht genau dort weiterfuhr, wo er die Strecke durch seinen Sturz verlassen hatte. Da er jedoch zur Top 20 des Gesamtweltcups 2014 gehörte, hatte Gwin aber automatisches Startrecht für den Finallauf.
Bei den Damen dominierte Hannah gar regelrecht und legte mit 3:29,785 die deutlich schnellste Zeit hin. Vorjahres-Weltcupsiegerin Rachel Atherton (3:35,600/GT Factory Racing) wies als zweitschnellste mit rund sechs Sekunden schon einen erheblichen Rückstand auf, Myriam Nicole (3:38,207/Commencal-Vallnord) mit achteinhalb Sekunden sogar noch mehr. Emmeline Ragot wurde Vierte mit 3:38,423 Minuten Fahrzeit.
Im Finallauf am zweiten Wettkampftag drehte Aaron Gwin schließlich den Spieß um und blieb als einziger Starte unter der Drei-Minuten-Marke. Mit 2:58,691 Minuten Fahrzeit und damit vier Sekunden Vorsprung gewann er den Weltcup in Lourdes deutlich vor Quali-Sieger Loic Bruni (3:02,646) und Michael Jones (3:05,096/Chain Reaction Cycles-Paypal).
Nach ihrem tollen Auftritt in der Qualifikation erwischte Tracey Hannah keinen so guten zweiten Tag und wurde in 3:42,751 Minuten nur Fünfte, während Emmeline Ragot mit 3:32,625 Minuten den Weltcup-Sieg davontrug. Zweite wurde Rachel Atherton (3:34,685), Dritte Myriam Nicole (3:35,133).
Bei den Men Junior setzte sich der Australier Andrew Crimmins (Kona Factory Team) in einem knappen Finale gegen Laurie Greenland (Trek World Racing) durch. Die beiden trennten am Ende bei 3:10,159 zu 3:10,462 Minuten nur drei Zehntelsekunden. Dritter wurde Jackson Frew (3:11,803/Australien). Die Qualifikation hatte zuvor Greenland mit rund drei Sekunden Vorsprung auf Crimmins und sechs Sekunden vor Alex Marin Trillo (Giant Factory Off-Road Team) für sich entschieden.
Bester Deutscher wurde Benny Strasser als 34. bei den Männern mit 3:12,639 Minuten, Jasper Jauch wurde 38. (3:12,988), Johannes Fischbach nach zwei Stürzen 76. (4:30,296). Bei den Frauen kam Lisa Schaub im Finallauf nicht ins Ziel, Steffi Marth war genauso wie Junior Silas Grandy am zweiten Tag nicht mehr an den Start gegangen.
Im Gesamtweltcup führt nach dem ersten Lauf Loic Bruni bei den Männern, da auch in der Qualifikation Punkte vergeben wurde. So hat der Franzose nun 210 Punkte auf seinem Konto, Aaron Gwin als Zweiter hat 200 und der Drittplatzierte, Michael Jones, 157. Bei den Frauen führt Emmeline Ragot mit 225 Punkten vor Rachel Atherton (200) Myriam Nicole (170). Das Klassement der Junioren wird von Andrew Crimmins mit 60 Zählern angeführt, gefolgt von Laurie Greenland (40) und Jackson Frew (30).