Stellenbosch (rad-net) - Mit einem vierten Rang ist Helen Grobert im südafrikanischen Stellenbosch in die Weltcup-Saison der Mountainbiker gestartet. Die Deutsche Vize-Meisterin musste nur Annika Langvad (Dänemark, Pauline Ferrand Prevot (Frankreich) und Anne Tauber (Niederlande) den Vortritt lassen. Sabine Spitz als Achte und Elisabeth Brandau auf Rang 13 rundeten ein starkes deutsches Resultat ab.
Am Ende schien es, als ob ein Plan aufgegangen wäre. Helen Grobert (Weilheim-Remetschwiel) hatte angekündigt, dass sie sich auf die letzten beiden Runden konzentrieren würde. Und genau in dieser Phase zündete sie dann auch den Turbo. Von Rang neun aus, griff sie an als sie gemeinsam mit Sabine Spitz gerade zu Alessandra Keller aus der Schweiz aufgefahren waren.
Grobert ging vor einem Singletrail an beiden vorbei und setzte sich danach ab. Mit der zweitschnellsten und dann der schnellsten Rundenzeit gelang es ihr in der Schlussrunde sogar noch an Ex-Weltmeisterin Catharine Pendrel vorbei zu gehen und sich in den Kampf um die Podiumsplätze (Top Fünf) einzumischen. Weltmeisterin Jolanda Neff (Schweiz) und deren Kross-Teamkollegin Maja Wloszczowska (Polen) lagen an vierter und fünfter Stelle.
«Ich habe dann mal versucht vorbeizukommen, aber dann ist es doch zu knapp geworden und ich wollte nicht, dass wir alle drei stürzen», berichtete Grobert. Also ließ sie es auf den Zielsprint ankommen. «Ich wusste, dass ich sprinten kann», meinte sie im Ziel. Und tatsächlich gelang es ihr aus dem Windschatten heraus an den beiden Konkurrentinnen vorbei zu ziehen und sich den vierten Rang (+1:15) zu sichern, ihr bis dato bestes Karriereresultat. «Ich bin überglücklich. Ich hätte zwei Runden vor Schluss nie gedacht, dass ich noch Vierte werden könnte. Aber manchmal ist es auch gut, wenn man nicht nachdenkt», sagte eine strahlende Helen Grobert.
Ihre Begleiterin für mehrere Runden war mit sich und ihrem achten Rang auch «sehr zufrieden». Sabine Spitz hatte sich mit einer veränderten Vorbereitung mehr auf die in einer Woche beginnenden Cape Epic konzentriert. «Ich habe mehr Kraft-Ausdauer gemacht. Das war in der Startphase etwas schwierig. Ich habe versucht smart zu fahren und mit schöner Kadenz. Ich glaube, das hat sich ausgezahlt», so Spitz.
Elisabeth Brandau fuhr mit Startnummer 55 auf Rang 13 nach vorne (+3:29). Bis zur vorletzten Runde produzierte sie Top-Ten-Rundenzeiten, lag bereits an elfter Stelle, doch in der Schlussphase büßte sie etwas ein. «Eigentlich hätte ich gar nicht fahren sollen. Ich habe mich die ganze Woche nicht so richtig wohl gefühlt, irgendwas mit Magen-Darm. Aber ich dachte, ich habe danach ja Pause», so die Cyclo-Cross-WM-Fünfte. «Es war im Kopf so anstrengend. Bergab hatte ich die Konzentration nicht. Aber die Platzierung ist ganz okay.» Als 13. sicherte sich für Albstadt zumindest mal die zweite Startreihe.