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Anna Knauer startet bei den Olympischen Spielen im Omnium. Foto: BDR
12.08.2016 13:02
Go for Rio: Anna Knauer - «Rio war schon immer mein Traum»

Rio de Janeiro (rad-net) - Anna Knauer wird bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die deutschen Farben im Omnium der Frauen präsentieren. Für sie geht es am Montag, den 15. August, los.

Vielleicht drückt ihr dann ja auch Ministerpräsident Horst Seehofer die Daumen. Denn als Anna Knauer 2009 als 14-jährige Schülerin ihren ersten DM-Titel auf der Straße feierte, war der bayerische Ministerpräsident bei der Meisterfeier in Eichstätt der prominenteste Gratulant. Anscheinend ein gutes Omen: Denn danach entwickelte sich Anna Knauer zu der Titelsammlerin im deutschen Nachwuchsradsport. In der weiblichen Jugend und bei den Juniorinnen feierte das bayerische Mega-Talent nicht weniger als 17 Deutsche Meisterschaften auf Bahn und Straße.

Ihr letztes Juniorenjahr krönte die Hobby-Wanderin dann mit dem Weltmeistertitel im Omnium. Doch in der Frauen-Elite hingen die Trauben auch für eine Anna Knauer viel höher. «Der Aufstieg ist mir extrem schwer gefallen. Bei den Juniorinnen bin ich immer um den Sieg mit gefahren, das war erst einmal vorbei», erzählt Knauer. Es dauerte einige Zeit, bis die deutsche Olympiastarterin ihren Respekt vor der internationalen Spitze ablegte. «Aber nach der ersten Bahn-Weltcup-Saison habe ich richtig Selbstvertrauen geschöpft», so Knauer.

Jetzt steht die Nationalfahrerin aus Schernfeld (bei Eichstätt) vor ihrem Olympia-Debüt. Im Omnium, denn darauf hatte sich die ehrgeizige Bayerin früh spezialisiert. «Rio war schon immer mein Traum, schon als Juniorin. Aber auf der Straße hätte ich keine Chance gehabt, dafür war die Strecke dort viel zu schwer. Omnium ist die Disziplin, in der ich mich international schon bewiesen habe», erklärt Knauer, die in der Disziplin auch amtierende Deutsche Meisterin ist. Im vielseitigsten Olympia-Wettbewerb der Radsportler warten auf die Frauen sechs Herausforderungen: Scratch (10 km), 3000-Meter-Einerverfolgung, Ausscheidungsfahren, 500-Meter-Zeitfahren, fliegende Runde und das abschließende und alles entscheidende Punktefahren (25 km).

In diesem Wettbewerb muss man leiden und kämpfen, das hat Anna Knauer schon früh gelernt. Als ehemalige Leichtathletin kam sie als 10-Jährige zum Radsport und musste in den ersten drei Jahren fast ausschließlich gegen männliche Konkurrenz fahren. Knauer: «Im Nachhinein war das ein Vorteil, weil ich bei den Jungs das Kämpfen gelernt habe und schon früh erfahren habe, was es heißt, sich zu quälen.»

Das wird sie sich wohl vor allem in der Einerverfolgung. «Das war eigentlich meine stärkste Disziplin, aber leider habe ich mich da nicht weiter entwickelt», gibt Knauer zu. «Ich hoffe, dass ich nicht allzu viele Punkte verliere.» Damit sie ihre Ziel erreicht: «Wenn ich zwei optimale Tage erwische, dann sind die Top 10 drin», sagt Knauer, deren großes Vorbild übrigens John Degenkolb ist: «Er kommt wie ich vom RC Germania Weißenburg. Ein total netter und offener Typ.»

Daumen drücken werden ihr Vater Ernst, der Bruder und der beste Freund. Knauer: «Leider bin ich immer sehr nervös. Ich hoffe, ich kann den Wettkampf so richtig genießen.»

Go for Rio: Die Olympiakandidaten des BDR


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