Rom (dpa) - Als Reaktion auf den mutmaßlichen Dopingfall Davide Rebellin hat der Giro dItalia eine Ausweitung seiner Dopingkontrollen angekündigt.
«Es wird mehr konventionelle und gezielte Tests geben», sagte Renndirektor Angelo Zomegnan der «La Gazzetta dello Sport». Bei der am 9. Mai startenden Italien-Radrundfahrt werde es erstmals auch Kontrollen auf Blutdoping mit dem Präparat CERA geben.
Rebellin war neben dem deutschen Rad-Profi Stefan Schumacher und dem für Bahrain laufenden 1500-Meter-Olympiasieger Rashid Ramzi bei der vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) angeordneten nachträglichen Untersuchung von Dopingproben der Olympischen Spiele 2008 positiv auf CERA getestet worden. Das Nationale Olympische Komitee Italiens (CONI) leitete bereits ein Dopingverfahren gegen den Silbermedaillengewinner von Peking ein.
Am 04. Mai muss der ehemalige Fahrer des deutschen Teams Gerolsteiner vor der italienischen Antidopingkommission in Rom aussagen. Deren Chef, Ettore Torri, hat die Unterlagen bereits an die Staatsanwaltschaft weitergeben. Zivilrechtlich droht dem 37-Jährigen bei einer Verurteilung in Italien eine Haftstrafe, sportrechtlich hat er eine zweijährige Sperre und die Aberkennung der Olympia-Medaille zu erwarten.
Rebellin beteuert weiterhin seine Unschuld: «Ich habe ein reines Gewissen, ich habe nichts genommen», sagte Rebellin. Sein ehemaliger Trainer Giosuè Zenoni empfahl ihm jedoch ein Dopinggeständnis: «Davide, denk daran, dass es die Beichte gibt», sagte Zenoni im Gespräch mit der «La Gazzetta dello Sport». Der Präsident des italienischen Radsportverbands, Renato Di Rocco, nannte den mutmaßlichen Dopingfall Rebellin eine «hässliche Sache». «Ich entschuldige mich bei den Fans und beim italienischen Sport», sagte Di Rocco.