Bologna (dpa) - Mit einem acht Kilometer langen Einzelzeitfahren startet heute der 102. Giro d'Italia in Bologna.
Als Favoriten auf den Gesamtsieg gelten Ex-Skispringer Primoz Roglic (Slowenien), die früheren Gesamtsieger Vincenzo Nibali (Italien) und Tom Dumoulin (Niederlande) sowie Vuelta-Champion Simon Yates (Großbritannien). Auf den 3578,8 Kilometern bis zum Finale in Verona warten fünf Bergankünfte und drei Einzelzeitfahren auf die Fahrer. Vor allem die letzte Woche hat es in sich. Aus deutscher Sicht ruhen die Hoffnungen auf Pascal Ackermann, der mindestens eine Etappe gewinnen will.
FAVORITEN: Der Slowene Primoz Roglic hat sich durch drei Rundfahrtsiege in dieser Saison in die Favoritenrolle katapultiert. Erst am Wochenende hatte der 29-Jährige die anspruchsvolle Tour de Romandie gewonnen. Seine beiden Rivalen Tom Dumoulin (Niederlande) und Vincenzo Nibali (Italien) warten dagegen in 2019 noch auf einen Erfolg. «Siege sind die schönste Sache. Ich vermisse das Gefühl», sagt Nibali, der den Giro 2013 und 2016 gewann. Dumoulin hatte die Rundfahrt 2017 gewonnen und im vergangenen Jahr nur um 46 Sekunden gegenüber Chris Froome das Nachsehen. Hoch eingeschätzt wird auch der britische Vuelta-Gewinner Simon Yates, der im vergangenen Jahr den Giro dominierte, ehe er auf den letzten beiden Bergetappen schwer einbrach.
SPRINTER: Da in den ersten zwei Wochen keine allzu schweren Bergetappen auf dem Plan stehen, haben einige namhafte Sprinter die Reise nach Bologna angetreten. Der italienische Meister Elia Viviani, die zweimaligen Tour-Etappengewinner Fernando Gaviria (Kolumbien) und Arnaud Demare (Frankreich) sowie Caleb Ewan (Australien) gehören zu den weltbesten Sprintstars. Chancen auf einen Etappensieg rechnet sich auch der deutsche Meister Pascal Ackermann aus, der sein Giro-Debüt gibt.
DEUTSCHE: Neben Ackermann gehen sieben weitere deutsche Radprofis an den Start in Bologna. In erster Linie haben sie Helfer-Dienste zu verrichten, so wie Paul Martens im Roglic-Team Jumbo-Visma oder Bahnrad-Weltmeister Roger Kluge als Sprint-Anfahrer für Caleb Ewan. Eine besondere Aufgabe kommt Christian Knees im Ineos-Team zu. Der 38-Jährige fährt seine 20. Grand Tour und hat damit mehr Erfahrung als die restlichen sieben Teamkollegen zusammen. «Ich freue mich darauf, die Jungs über die Straßen Italiens zu führen und ihnen etwas beizubringen», sagte Knees.
STRECKE: 3578,8 Kilometer sind auf den 21 Etappen von Bologna bis Verona zurückzulegen Fünf Bergankünfte, dazu legendäre Anstiege wie der Gavia- oder Mortirolo-Pass und drei Einzelzeitfahren versprechen in den nächsten drei Wochen ein Spektakel. Vor allem die letzte Woche hat es mit drei schweren Bergetappen in sich. Spannend dürfte es bereits beim Auftaktzeitfahren werden. Denn die letzten zwei der acht Kilometer führen zum Santuario hinauf - mit einer durchschnittlichen Steigung von 9,7 Prozent.
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