Mailand (rad-net) - Der Giro d'Italia 2017 startet womöglich in Japan. Berichten aus Belgien und Italien zufolge haben die Veranstalter der dreiwöchigen Rundfahrt von RCS Sport einen Vorvertrag mit der Stadt Shizuoka unterzeichnet. Renndirektor Mauro Vegni widersprach den Gerüchten jedoch.
Demnach sollen dort vier Etappen in und um Shizuoka stattfinden, darunter auch eine Bergankunft nahe des Mount Fuji, dem mit 3776 Metern höchsten Berg Japans. Dann sollen die Profis zurück nach Italien kehren und den Giro nach zwei Ruhetagen dort fortsetzen. Die Kosten für den Giro in Japan würden den Berichten zufolge bei 35 Millionen Euro liegen.
Zwar hatte Renndirektor Mauro Vegni den Gerüchten widersprochen, der Chef von RCS Sport bestätigte jedoch wiederum, dass man offen dafür sei, den Giro in den kommenden Jahren auf einem anderen Kontinent starten zu lassen. «Es gibt immer ein großes Interesse am Giro d'Italia und ich werde nicht leugnen, dass es Kontakt zu den Leuten in Japan gab, aber es ist sehr voreilig zu sagen, dass es so eintritt», sagte Vegni gegenüber Cyclingnews.
«Ich war in Japan, aber aus anderen geschäflichen Gründen, nicht um mit der Stadt Shizuoka über einen Start zu reden. Ich hatte bereits gesagt, dass ich hoffe, dass die 100. Auflage des Giro d'Italia in Italien starten und enden wird, als eine Art Feier für den 100. Geburtstag. Also denke ich, dass die Berichte, dass eine Einigung getroffen wurde, weit hergeholt sind.»
«Ich unterstütze die Globalisierung des Radsports», sagt Vegni. «Und ich glaube, dass wir die größten Rennen des Sports in neue Länder bringen müssen und ein Start des Giro d'Italia wäre ein Teil davon», erklärt der Italiener und ergänzte: «Wie dem auch sei, wir müssen die Machbarkeit eines Starts, der so weit weg wie in Japan stattfindet, prüfen. Wir müssten mit den Fahrern, Teams und der UCI zusammenarbeiten, wenn dieses jemals zustande käme. Wir sagen nicht 'ja' oder 'nein' an diesem Punkt, aber es ist viel zu früh zu sagen, dass es jemals stattfindet.»
2016 wird die Italien-Rundfahrt zumindest im niederländischen Apeldoorn starten. In den vergangenen Jahren fand der Grand Partenza öfter im Ausland statt: 2006 in Seraing (Belgien), 2010 in Amsterdam (Niederlande), 2012 in Herning (Dänemark) und 2014 in Belfast (Nordirland). Einst gab es auch Gespräche für einen Auftakt in Washington DC, diese zerschlugen sich jedoch nach Lokalwahlen in den USA.
Giro-Route 2016: Start in Apeldoorn, Ziel in Turin