Pescocostanzo (rad-net) - Radprofi Andreas Klöden hat seine Anwartschaft auf den Gesamtsieg beim Giro d'Italia im Ziel der ersten Bergankunft untermauert, obwohl er gegen seinen Team-Kollegen Alberto Contador 45 Sekunden verlor. Der 32-jährige Wahlschweizer verteidigte seine Chancen auf der 7. Etappe über 180 Kilometer von Vasto nach Pescocostanzo in den Abruzzen: Im Ziel hatte er 52 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger Gabriele Bosisio aus Italien.
Das Rosa Trikot verteidigte der Sizilianer Giovanni Visconti. Der 24-jährige Matthias Russ (Oberried) vom Team Gerolsteiner, der zeitgleich mit Visconti die 7. Etappe in Angriff genommen hatte und auf das Leader-Trikot spekulierte, musste am letzten von vier Anstiegen zur Skistation nach Pescocostanza abreißen lassen. Er liegt im Gesamtklassement neun Sekunden hinter Visconti auf Rang zwei.
Bosisio war übriggeblieben aus einer 38-köpfigen Ausreißergruppe, die sich schon kurz nach dem Start gebildet hatte. Er erreichte das Ziel 46 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Wasil Kirienko aus Weißrussland. Als Tagesfünfter legte sich Vorjahressieger Danilo di Luca (Italien) wie Tour-de-France-Sieger Contador ein kleines Sekunden-Polster vor dem Zeitfahren am 20. Mai an.
Klöden vom umstrittenen Astana-Team, in dem neben Contador vor allem auch der Amerikaner Levi Leipheimer Anspruch auf die Kapitänsrolle anmelden könnte, konzentriert sich zunächst auf das erste Einzelzeitfahren. Am 20. Mai sind - einen Tag nach dem ersten Giro-Ruhetag in Urbino - 39,4 Kilometer zu bewältigen. Sowohl Klöden, der seinem Boykott gegen deutsche Journalisten treu bleibt, als auch Leipheimer gehören dort zum engsten Favoritenkreis. Contador dürfte trotz seines Achtungserfolgs kaum eine Rolle spielen.
Matthias Russ
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