Castellania (rad-net) - Parallel zur größten Landesrundfahrt der Männer, der Tour de France, bestreiten ab heute auch die Frauen ihre wichtigste und größte Landesrundfahrt. Der Giro d'Italia Femminile - auch als Giro Rosa bekannt - findet vom 5. bis 14. Juli in Norditalien über zehn Etappen statt.
Es wird eine der härtesten Ausgaben der Geschichte des Rennens sein, unter anderem mit einer Bergankunft auf der Malga Montasio auf der neunten Etappe. Allerdings ereilte den Giro Rosa dasselbe «Schicksal» wie den Giro d'Italia der Männer: Der Gaviapass musste aus dem Rundfahrtprogramm gestrichen werden zu hoch ist die Lawinengefahr auf dem Gipfel. Stattdessen endet die fünfte etappe am Torri de Fraele. «Nicht so hoch und nicht so lang, aber immer noch hart», lautete die kurze Analyse von Titelverteidigerin Annemiek van Vleutens (Mitchelton-Scott).
Los geht es heute mit einem 18 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren von Cassano Spinola nach Cestallania, wo es nach einer kleinen Schlussrampe vor den Gräbern der Coppi-Brüder Fausto und Serse endet. Auf der zweiten Etappe über 78,3 Kilometer rund um Viù wartet mit dem Colle del Lis der erste Berge auf die Damen. Am dritten Tag kommt es nach 104,1 Kilometern in Piedicavallo zur ersten Bergankunft in rund 1000 Metern Höhe. Nach dem schweren Auftakt, kann am vierten Tag etwas Luft geholt werden, denn das 100,1 Kilometer lange Teilstück von Lissone nach Carate Brianza führt über relativ flaches Terrain.
Die fünfte Etappe, eigentlich die Königsetappe der Rundfahrt, wird auf 87,5 Kilometer gekürzt. Nach dem Start in Ponte in Valtellina geht es den Torri de Fraele hinauf, der immerhin auch 1938 Meter hoch ist.
Auch danach gibt es keine Verschnaufpause. Am darauffolgenden Tag steht für die Klassementsfahrerinnen ein wichtiges 12,1 Kilometer langes Einzelzeitfahren von Chiuro nach Teglio auf dem Programm. Die nächsten beiden Etappen über 128,3 Kilometer und 133,3 Kilometer nach San Giorgio die Perlena und Maniago sind ebenfalls ein Auf und Ab.
Am vorletzten Tag folgt nach 125,5 Kilometern die nächste schwere Bergankunft, der Aufstieg nach Montasio auf 1546 Metern wird ebenfalls eine Herausforderung für die Rennfahrerinnen sein, die den Giro Rosa gewinnen wollen. Dieser Berg hat eine durchschnittliche Steigung von acht Prozent, mit Maximalwerten von 20 Prozent.
Einen Tag später wird das Ziel in Udine erreicht, die Etappe geht auch noch einmal über 120 Kilometer. Vor dem Castello di Udine wird dann die Gesamtsiegerin gekürt.
Im vergangenen Jahr trug Annemiek van Vleuten (Mitchelton-Scott) den Gesamtsieg vor Ashleigh Moolman-Pasio (CCC-Liv) und ihrer Teamkollegin Amanda Spratt davon. Auch in diesem Jahr gilt die Niederländerin als die Topfavoritin, Moolman-Pasio und Spratt dürften auch zu den Podestkandidatinnen gehören. Es sind aber auch einige Rennfahrerinnen am Start, die letztes Jahr nicht dabei waren, wie etwa Olympiasiegerin Anna van der Breggen (Boels-Dolmans) oder deren Teamkollegin Katie Hall, die ebenso als gute Bergfahrerinnen gehlten. Zum Favoritenkreis gehören weiter Lucinda Brand (Sunweb), Katarzyna Niewiadoma (Canyon-Sram), Cecilie Uttrup Ludwig (Bigla) und Elisa Longo Borghini (Trek-Segafredo).
Am Start sind auch vier deutsche Rennfahrerinnen: Charlotte Becker (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope), Kathrin Hammes (WNT-Rotor), Romy Kasper (Alé-Cipollini) und Trixi Worrack (Trek-Segafredo).