Anagni (dpa) - Denis Mentschow trennen nur noch 14,4 Kilometer von seinem ersten Sieg beim Giro d'Italia. Auch die 20. und vorletzte Etappe überstand der 31-jährige Russe vom niederländischen Rabobank-Team im Rosa Trikot als Spitzenreiter.
Den Tagessieg nach 203 Kilometern in Anagni sicherte sich der Belgier Philippe Gilbert. Mentschow nimmt das finale Einzelzeitfahren am 31. Mai in Rom mit 20 Sekunden Vorsprung vor dem Italiener Danilo di Luca und 1:43 Minuten vor dessen Landsmann Franco Pellizotti in Angriff.
Der Kampf gegen die Uhr liegt dem Giro-Spitzenreiter: Mit einem Sieg im ersten Zeitfahren in Cinque Terre hatte sich Mentschow die Basis zu seinem möglichen Gesamtsieg gelegt. Di Luca gilt als schwächerer Zeitfahrer. Jewgeni Berzin (1994) und Pawel Tonkow (1996) waren bisher die einzigen russischen Sieger in 100 Jahren Giro- Geschichte.
Der kampfstarke di Luca, der sich mit seiner Niederlage noch nicht abgefunden hat, versuchte sogar, in den Zwischensprints Sekunden auf Mentschow gut zu machen. Dabei schnitt er sich in Frosinone ins eigene Fleisch und verlor auf den mitsprintenden Russen sogar zwei Sekunden. Den Zwischensprint gewann di Lucas Team-Kollege und zweifache Etappensieger Alessandro Petacchi vor Mentschow und di Luca. Im Schlussspurt machten Gilbert und der Franzose Thomas Voeckler einen Strich durch di Lucas Kalkulation, vielleicht doch noch Zeitgutschriften zu holen.
Markus Fothen aus Kaarst hatte zum ersten Mal bei diesem Giro einen beherzten Ausreißversuch gewagt. Allerdings kam der Milram-Fahrer nicht weit. 21 Kilometer vor dem Ziel wurde er vom Feld gestellt. Der Spanier David Lopez-Garcia wurde nach einem Sturz ins Krankenhaus mit Verdacht auf Knochenbrüche gebracht.