Stuttgart/Hamburg (dpa) - Gerolsteiner-Manager Hans-Michael Holczer hat vor den Folgen eines möglichen T-Mobile-Rückzugs für den Profi-Radsport in Deutschland gewarnt.
«Geht der deutsche Sportsponsor schlechthin verloren, würde das zunächst eine große Lücke hinterlassen. Vordergründig tut das keinem Sport gut», sagte Holczer den «Stuttgarter Nachrichten». Der Manager des zweiten deutschen ProTour-Teams ist nach dem für Ende 2008 angekündigten Rückzug des Mineralwasser-Herstellers Gerolsteiner auf der Suche nach einem neuen Hauptsponsor für seinen Rennstall.
Holczer glaubt, dass ein mögliches Ende des Radsport-Engagements von T-Mobile hilfreich für seine eigenen Bemühungen um einen neuen Geldgeber sein könnte: «Das wäre ein interessanter Aspekt. Aber sicher lässt es sich natürlich nicht sagen: Es kann auch in eine ganz andere Richtung gehen.» Der Telekom-Vorstand war nach dpa- Informationen zusammengekommen, um über die Zukunft des T-Mobile- Rennstalls zu beraten.
Systematisches Doping im Gerolsteiner-Team, wie es Kronzeuge Patrik Sinkewitz für T-Mobile für 2006 beschrieb, kann sich Holczer nicht vorstellen. «Ich kann es praktisch ausschließen, aber nicht garantieren», betonte Holczer. Er habe noch keinen Sponsor für 2009 gefunden, will aber bis Ende April kommenden Jahres «klar sehen. Und vor der Tour de France 2008 muss der Vertrag unterschrieben sein». Viele Unternehmen hätten ihm versichert, den Radsport trotz der jüngsten Doping-Enthüllungen für «ungemein spannend» zu halten.