Ruhpolding (dpa) - Dank einer beherzten Vorstellung auf der Königsetappe hat sich Radprofi Linus Gerdemann zum Top-Favoriten auf den Gesamtsieg bei der 30. Bayern-Rundfahrt aufgeschwungen.
Der Münsteraner vom Team Milram verpasste bei der Bergetappe über 173,6 Kilometer nach Ruhpolding als Dritter nur um acht Sekunden seinen ersten Saisonsieg. Ins Gelbe Trikot fuhr Tagessieger Markus Eibegger vom Team Elkhaus-Simplon, der in 4:11:46 Stunden gewann. Dagegen müssen Zeitfahr-Weltmeister Bert Grabsch (Columbia) sowie Vorjahressieger Christian Knees (Milram), die mit deutlichem Rückstand ins Ziel kamen, ihre Hoffnungen auf den Gesamtsieg wohl bereits begraben.
«Gerdemann will sicher mal in Bayern gewinnen», hatte der sportliche Leiter der Rundfahrt, Ex-Profi Uwe Peschel, schon vor dem Start des nach der Absage der Deutschland-Tour wichtigsten einheimischen Etappenrennens den Milram-Fahrer zum Mitfavoriten auf den Gesamtsieg ernannt. Bei der schweren Etappe mit zwei Bergwertungen am 1050 Meter hohen Hochschwarzeck bei Ramsau blies Wegmann dann auch gleich zum Angriff.
Zunächst bestimmte am zweiten Tag der Rundfahrt auf dem Weg von Mühldorf am Inn nach Ruhpolding eine Ausreißergruppe das Geschehen. Beim zweiten Anstieg zur Bergwertung am Hochschwarzeck schaffte dann die von Gerdemann angeführte Gruppe den Anschluss. Am Ende musste der Münsteraner zwar dem Österreicher Eibegger und dessen Teamkollegen Stefan Denifl den Vortritt lassen, katapultierte sich aber vor den drei letzten Etappen in eine hervorragende Ausgangsposition auf den Gesamtsieg. Die 30. Bayern-Rundfahrt endet am Pfingstsonntag im fränkischen Gunzenhausen.