Fallonica (rad-net) - Nachdem das Team Ineos Grenadiers vor gut drei Wochen bekannt gegeben hatte, Geraint Thomas nicht für die Tour de France zu nominieren, hat sich der Fahrer nun erstmals zu dieser Entscheidung geäußert. Im Interview mit «Cyclingnews» und «La Gazzeatta dello Sport» gab der Tour-Sieger von 2018 zu, nicht hundertprozentig fit gewesen zu sein und deshalb die Entscheidung der Teamleitung gut geheißen habe.
Derzeitig befindet sich Thomas in Italien bei Tirreno-Adriatico, wo heute die dritte Etappe ansteht. Das «Rennen zwischen den Meeren» soll für den Waliser als Vorbereitung auf den Giro d‘Italia (3. bis 25. Oktober) dienen, bei dem der 34-Jährige seine Mannschaft anführen wird.
«Ich bin für den Giro hochmotiviert, denn ich habe viel Zeit in Italien verbracht. Die drei Einzelzeitfahren passen auch sehr gut zu mir und deshalb freue ich mich wirklich auf die Rundfahrt», berichtete Thomas am Dienstag. Nach seinem Sturz bei der italienischen Grand Tour 2017 habe er seinen Start immer wiederholen wollen und in diesem Jahr passe das Timing dafür sehr gut. «Ich hatte es immer im Hinterkopf, dass ich zurückkehren wollte, um Ergebnisse im Gesamtklassement zu erzielen.»
So sei der Giro ein guter Ersatz für die Tour de France, zu der der Fahrer überraschend nicht nominiert worden war: «Es war enttäuschend, dass ich für die Tour nicht hundertprozentig fit war, aber ich habe seitdem gute Arbeit geleistet. Ich denke, dass mir die sechs Wochen bis zum Start des Giro helfen werden. [...] Das hört sich vielleicht schlecht an, aber ich wollte nicht zur Tour mit und dann nur für das Team fahren. Ich denke, ich bin in einem Alter, in dem ich aus den Chancen, die ich bekomme, alles herausholen will. Der Giro war einfach passender für mich in diesem Jahr.»
Insgesamt sei viel zusammengekommen, was die Entscheidung von Dave Brailsford, Thomas zu Hause zu lassen, gerechtfertigt habe. «Ich denke, es lag an einer Menge kleinerer Ereignisse. Es gab keine einzelne Aktion, die schuld an der Entscheidung war. Da kamen viele Sachen zusammen und dadurch habe ich mich nicht hundertprozentig fit gefühlt.»
Nach Tirreno-Adriatico hat sich Thomas noch das Zeitfahren bei der WM in Imola (Italien), Ende September auf den Plan gesetzt, bevor er Anfang Oktober dann beim Giro starten will: «Ich denke, ich werde das Zeitfahren bei den Weltmeisterschaften bestreiten, aber ich denke nicht, dass mich die Nationalmannschaft beim Straßenrennen dabei haben möchte. Wir werden sehen und diese Dinge nach Tirreno-Adriatico entscheiden.»