Stuttgart (dpa) - Nach dem kasachischen Radprofi Andrej Kaschetschkin sieht auch der Mountainbiker und mehrmalige deutsche Cross-Country-Meister Lado Fumic durch Dopingkontrollen seine Menschenrechte verletzt. Er habe ein großes Problem damit, von der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) «wie ein Schwerverbrecher behandelt zu werden, nur weil ich Sportler bin», sagte Fumic der «Stuttgarter Zeitung». Der des Dopings mit Fremdblut überführte Kaschetschkin klagt vor einem Gericht in seiner Wahlheimat Lüttich gegen die Kontrollen.
Fumic erklärte, Sportler müssten ihr Privat- und Berufsleben ohne rechtliche Grundlage komplett offenlegen, es herrsche die «totale Überwachung». Die elektronische Fußfessel sei ihm lieber als ständig drei Monate im Voraus mitzuteilen, wo er sich aufhalten werde. Fumic betonte, er sei gegen Doping, aber auch gegen die «permanente Verletzung» seiner Menschenrechte.
Der Radprofi bezeichnete es als peinlich, dass er von Dopingkontrolleuren auf der Toilette eines Restaurants zu Urinproben gezwungen worden sei. Einen Geschäftstermin in dem Lokal habe er deswegen vorsorglich absagen müssen. Er habe sich bei der NADA beschwert, ihm sei aber nur beschieden worden, er könne ja mit dem Sport aufhören.
Kaschetschkin beruft sich bei seiner Klage auf die europäische Menschenrechtskonvention, welche die Einhaltung der Privatsphäre schützt. Das belgische Gericht muss jetzt klären, ob ein unangekündigter Dopingtest beim Badeurlaub dagegen verstoßen könnte.