Bonn (rad-net) - Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) muss sich erneut einen neuen Geschäftsführer suchen. Nach nur gut acht Monaten verlässt Christoph Niessen die Bonner Institution. Der 39-Jährige wechselt zum 1. Juli in die Position des Vorsitzenden der Geschäftsführung beim Landessportbund Nordrhein-Westfalen, teilte die NADA heute mit. Dort hatte Niessen seine berufliche Laufbahn auch begonnen.
Mit dem Wechsel erfülle er sich eine «berufliche Wunschvorstellung», sagte Niessen. Er hatte die NADA-Geschäftsführung am 1. Juli übernommen, als die Agentur durch eine Reihe von Pannen bei Doping-Kontrollen und einer wenig transparenten Informationspolitik in die Kritik geraten war.
«Die NADA hat im Jahr 2007 mehrere Meilensteine gesetzt», sagte ihr Vorstandsvorsitzender Armin Baumert, «und daran hat Herr Niessen maßgeblichen Anteil.» So habe sich das Vertrauen bei Politik, Sport und Wirtschaft gefestigt und die Position der NADA als Kompetenzzentrum im Anti-Doping-Kampf ausgebaut werden können. Die finanzielle Basis sei deutlich verbreitert, die Personalentwicklung vorangetrieben worden. Das Doping-Kontrollsystem sei in Niessens Amtszeit grundlegend umgestellt und den Gegebenheiten des modernen Hochleistungssports angepasst worden.
In die Amtszeit Niessens fallen auch der Start einiger Präventionsprojekte. So tourt die NADA zum Beispiel seit Herbst 2007 durch alle Eliteschulen des Sports und will in Zusammenarbeit mit den Landessportbünden und Spitzenverbänden das Thema Anti-Doping auf breiter Basis in der Trainer- und Übungsleiterausbildung verankern. «Wir gehen davon aus, dass wir der Öffentlichkeit in Kürze den Nachfolger oder die Nachfolgerin von Herrn Niessen präsentieren können», kündigte Hanns Michael Hölz, Kuratoriumsvorsitzender der NADA, an. Als Zeitrahmen nannte er dafür das zweite Quartal.