Frankfurt/Main (dpa) - Der Kampf gegen Doping bestimmt die 47. Auflage des Radsport-Klassikers «Rund um den Henninger Turm» am 1. Mai in Frankfurt/Main.
Die mit dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR), dem Weltverband UCI und der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) abgestimmten Maßnahmen umfassen eine Ehrenerklärung der Teamchefs für ihre Fahrer als moralischen Druck sowie eine Ausweitung der Dopingkontrollen. Vom einem externen Experten will Renn-Veranstalter Bernd Moos-Achenbach die Maßnahmen koordinieren lassen.
«Auch wenn wir in den vergangenen 46 Jahren keinen Doping-Fall hatten, wir spannen das Netz so eng wie möglich. Wir wollen möglichst 18 Pro-Tour- und Pro-Continental-Teams am Start haben», erklärte Moos-Achenbach. Sportlich soll im Jahr eins nach dem Ausstieg von T-Mobile die auf 179 Rennkilometer verkürzte Schleife durch den Taunus an die große Tradition anknüpfen.
Außer dem Sieger und zwei ausgelosten Fahrern soll auch pro Team eine weitere Urin-Probe genommen werden. Erst 40 Kilometer vor dem Ziel sollen die betreffenden Radsportler ausgelost werden. Sogenannte «Fänger» sollen garantieren, dass alle zur Dopingprobe ausgelosten Fahrer nach der Zieldurchfahrt umgehend ins Kontrollzentrum geleitet werden.
Den deutschen Profi-Rennställen Gerolsteiner und Milram kommt im Starterfeld nach dem Rückzug von T-Mobile um den des Dopings überführten und noch bis Juli 2008 gesperrten Vorjahressieger Patrick Sinkewitz die größte Bedeutung zu. Besonders das Team aus der Eifel sieht sich mit seinem Chef Hans-Michael Holczer in der Vorreiterrolle und gründete zusammen mit französischen Rennställen die Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport (Mouvement pour Cyclisme Crédible/ M.P.C.C.). Zehn Profi-Mannschaften gehören mittlerweile dem Zusammenschluss an.
Holczer will sich dafür einsetzen, dass alle in Frankfurt starten. Zum umstrittenen Team Astana mit den deutschen Profis Andreas Klöden und Matthias Kessler besteht laut Moos-Achenbach kein Kontakt. «Wir denken auch nicht dran, das zu forcieren», sagte der Renn-Veranstalter. Die Zukunft des Traditionsradrennens ist wegen des Ausstiegs der Binding-Brauerei als Hauptsponsor für 2009 offen. «Es sieht nicht so positiv aus», meinte Moos-Achenbach. Gespräche mit der Stadt Frankfurt und den Städten im Main-Taunus-Kreis werden geführt.