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Markus Schulte-Lünzum fährt bei Focus XC. Foto: Erhard Goller
05.02.2018 15:20
Focus XC Team: Die Saison 2018 ist gesichert

Freiburg (rad-net) - Das deutsche Team Focus XC mit Markus Schulte-Lünzum und seinen drei Schweizer Teamkollegen haben eine unangenehm aufregende Woche mit einem wohl nicht unterschriebenen Vertrag seitens des Titelsponsors hinter sich, in der Florian Vogel eine bedeutende Rolle gespielt hat. Jetzt aber kann Teamchef Matthias Beck mit einem Aufatmen verkünden: Alle Verträge werden eingehalten.

In der Öffentlichkeit begann alles mit einem Post von Europameister Florian Vogel. In einem Tweet spricht er eine scheinbar fatale Entwicklung beim Team Focus XC an. Der Eintrag legte nahe, dass die Bike-Marke Focus den avisierten Vertrag nicht unterschrieben hat, der für ihn und seine Teamkollegen für 2018 und vermutlich darüber hinaus, die Grundlage für das Profi-Dasein hätte sein sollen. Vogel bringt zum Ausdruck, dass es aus seiner Sicht die Teamleitung um Matthias Beck versäumt hatte, sich von Focus die Unterschrift unter den Vertrag geben zu lassen.

Der Weltklasse-Fahrer legte am Freitag mit einem längeren Statement auf Facebook noch mal nach, in dem er dann seinen Ärger auf Focus selbst lenkte. Er schreibt von einem Handschlag in seinem Beisein, beschwert sich, dass man ihn und Markus Schulte-Lünzum noch im September bei eBike-Projekt über die Alpen gejagt, ihn noch im Januar für den Test eines neuen Produkts angefragt hätte und fühlt sich «fucked». Das Statement vermittelt den Eindruck als hätte Focus seit dem Handschlag eine Kehrtwende vollzogen und seine mündliche Sponsoring-Zusage schriftlich nicht bestätigen wollen. Im Januar ist so was für Fahrer wie Team-Verantwortliche natürlich eine Katastrophe.

Die Einträge hat Florian Vogel inzwischen wieder gelöscht. Allerdings hatten sie in der Szene und beim Publikum zum Teil schon für ziemlich viel Wirbel gesorgt. Und natürlich auch beim Team und seinen Sponsoren.

Erst einmal: Kein Statement vom Team
Die Teamchefs Matthias Beck und Martin Tinger distanzierten sich erst mal von den öffentlichen Aussagen ihres Fahrers, wollten aber keine weiteren Erklärungen abgeben, weil sie weiter an einer «Lösung» arbeiten wollten, die es ihnen ermöglicht «die Rennsaison 2018 zu bestreiten».

Auch Markus Schulte-Lünzum, der wie Linda Indergand und Marcel Guerrini von der Entwicklung betroffen ist, wollte nichts dazu sagen.

Es ist anzunehmen, dass hinter den Kulissen die Drähte zu glühen begannen. Jetzt scheint es zu einer Vereinbarung gekommen zu sein und das Team kommunizierte ein Statement zu der Angelegenheit: «Das Focus XC Team distanziert sich von der Art und Weise der öffentlichen Aussage von Florian Vogel. Diese waren in keiner Weise mit der Teamleitung abgesprochen und spiegelt nicht die Meinung und Philosophie des Focus XC Teams im Umgang mit der Öffentlichkeit wieder», heißt es in der Erklärung, die auch via Instagram verbreitet wurde.

Man habe mit Florian Vogel darüber gesprochen. Der Schweizer «bedauere» seine Aussagen, entschuldige sich beim Team und den Partnern dafür und würde sich «zukünftig nicht mehr in dieser Form öffentlich äußern». «Mit Hilfe von allen Partnern...»
Nach Absprache mit ihren Partnern hätte man die «Durchführung des Rennbetriebs für die Saison 2018 sicher gestellt», so heißt es weiter. Das klingt erst mal ein wenig nach einem Notprogramm. Doch Matthias Beck betont auf Nachfrage von rad-net: «Mit der Hilfe von allen Partnern werden die Verträge erfüllt.» Weitere Auskünfte will das Team zu diesem Zeitpunkt aber nicht geben.

Auf Focus Bikes wird das Team auch 2018 seine Rennen bestreiten. Was aus dem ursprünglichen, nicht unterschriebenen Vertrag mit der Marke geworden ist und in welchem Umfang sich Focus weiter im Team engagiert, erschließt sich daraus aber natürlich nicht.

Es ist anzunehmen, dass Beck, Tinger und Co. einen ziemlichen Kraftakt vollzogen haben, um das Budget nach der, vor etwa zehn Tagen eingetretenen Situation, doch noch zu sichern. Und dass Vogels Statements dabei ein unwillkommenes Störfeuer waren. Das man in der Team-Zentrale in Unterjoch jetzt erst einmal mit einem Aufatmen ins Wochenende geht, lässt sich unschwer erahnen.

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