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28.05.2004 15:23
Fiedler sichert sich Keirin-Olympia-Ticket

Melbourne (dpa) - Die Pleite im Kampfsprint Keirin bleibt ohne Folgen: Durch die «Hintertür» hat Jens Fiedler dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) trotz seines enttäuschenden 11. Ranges bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Melbourne auch in dieser Disziplin einen zweiten Startplatz bei den Olympischen Spielen gesichert.

«Ich bin sehr enttäuscht, das Finale verpasst zu haben. Gut für Olympia ist, wir können uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, weil wir keine haben», sagte der Doppel-Olympiasieger aus Chemnitz.

Im B-Finale musste sich Fiedler auch Jan van Eijden (Dudenhofen) geschlagen geben, der als Ersatzmann für den verletzten Erfurter Rene Wolff Neunter wurde und damit die beste deutsche Platzierung am dritten WM-Tag einfuhr. «Als ich das Finale der besten Sechs verpasst hatte, war das Rennen um Platz sieben für mich nicht mehr relevant. Ich wollte nur sicher nach Hause kommen und nicht stürzen», erklärte Fiedler. Weltmeister im Keirin wurde der Brite Jamie Staff vor José Antonio Escuredo Raimondez (Spanien) und Ivan Vrba (Tschechien).

Trotz des Misserfolgs wurde der Chemnitzer mit Blick auf die Olympischen Spiele in Athen noch zum Gewinner, denn Ryan Bayley (Australien) und Laurant Gane (Frankreich) zogen ins Keirin-Finale ein. Damit wurden die Gesamtweltcup-Platzierungen ihrer Landsleute Jobie Dajka (1.) und Mikael Bourgain (2.) für die Olympia-Startplätze bedeutungslos. Fiedler rückte vom vierten auf den zweiten Rang im Weltcup vor und sicherte so dem BDR einen Athen-Startplatz.

Eine große Verantwortung lastet auf Katrin Meinke. Die Cottbuserin verpasste zwar das Viertelfinale im Sprint, kann aber im Rennen um die Ränge neun bis zwölf gleich zwei Olympia-Tickets für den Verband im Sprint und 500-m-Zeitfahren holen. Dafür muss sie mindestens 10. werden. Dass die Sprinter weiter medaillenlos sind, wertet Bundestrainer Detlef Uibel als Warnsignal: «Die anderen Nationen haben sich von den letzten Weltcups zur WM enorm gesteigert. Das sollte unsere Athleten wachrütteln und anspornen, ihre Anstrengungen in Richtung Olympia zu erhöhen.»

Ein Jahr nach dem Boykott-Eklat bei den Titelkämpfen in Stuttgart mit der Absage des Vierer-Starts sind die Verfolger wieder im Kommen. In der 4000-m-Mannschaftsverfolgung qualifizierten sich Robert Bartko (Potsdam), Guido Fulst, Christian Lademann (beide Berlin) und Leif Lampater (Heilbronn) als Fünfte in 4:07,649 Minuten für das Viertelfinale. Dort trifft das Quartett auf die Briten, die mit 4:06,181 Minuten die viertschnellste Zeit hinter Titelverteidiger Australien (4:04,059) fuhren. «Das wird eine ganz enge Sache. Aber wir haben uns in Turnieren bisher immer gesteigert. Die Briten zu schlagen ist machbar», sagte Bartko.

Sarah Ulmer aus Neuseeland, die mit 3:30,604 Minuten einen Weltrekord aufgestellt hatte, wurde in der 3000-m- Einzelverfolgung ihrer Favoritenrolle gerecht. Im Finale bezwang sie in 3:31,778 Minuten die Australierin Katie Mactier (3:34,859). Weltmeister im Scratch wurde überraschend Ulmers Landsmann Greg Henderson vor Robert Slippens (Niederlande) und Walter Perez (Argentinien). Sven Teutenberg (Kaarst) belegte den 20. Rang.


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