Berlin (dpa) - Nach Marcel Kittel hat in Tony Martin ein weiterer deutscher Radsport-Star geschockt auf den Blutdoping-Skandal um den Erfurter Arzt Mark S. reagiert.
«Ich hatte gehofft, dass wir weiter sind und dass solche Übeltäter mittlerweile in und von der Szene ausgemerzt sind», sagte der 33-jährige Martin in einem Interview der «Frankfurter Allgemeine Zeitung». «Dass Doping in Deutschland auf diese Art und Weise praktiziert wurde, ist extrem erschreckend», ergänzte der viermalige Zeitfahrweltmeister vom niederländischen Team Jumbo-Visma.
Der gebürtige Cottbuser besuchte in seiner Jugendzeit das Erfurter Sportgymnasium und fuhr zu Beginn seiner Profilaufbahn für das dort ansässige Thüringer Energie Team. Mit Sportmediziner S. kam er nicht in Kontakt. «Weder kannte ich ihn, noch habe ich seine Praxis besucht oder hatte eine andere Verbindung zu diesem vermeintlichen Arzt. Ich habe von dessen Machenschaften nicht mal gerüchteweise etwas mitbekommen», erklärte er. «Ich hoffe, dass das Schlimmste schon herausgekommen ist und keine große Bombe mehr platzt.»