Hamburg (dpa) - Im Kampf gegen Doping im Radsport hat der ehemalige deutsche Spitzenfahrer Rolf Wolfshohl Konsequenzen und eine schärfere Strafverfolgung gefordert.
«Wir brauchen jetzt in Deutschland härtere Gesetze. Der Staat muss knallhart durchgreifen und auch die Sportler vor den Kadi bringen. Die Sportgerichtsbarkeit ist da allein machtlos», sagte der 67 Jahre alte Kölner dem Internet-Portal «Sport1».
Harte Vorwürfe richtete Wolfshohl auch an einige in der Radsport-Szene tätige Mediziner: «Die gehen über Leichen. Denen ist es doch egal, ob Sportler sterben. Wir hatten doch in den letzten Jahren 13 tote Radfahrer, die durch die Dopingfolgen umkamen. Denen ist es doch egal, ob Fahrer für zwei Jahre gesperrt werden. Hauptsache sie haben kassiert». Wolfshohl sagt drastisch: «Das sind alles Verbrecher.»
Durch die Verwicklung von T-Mobile-Kapitän Jan Ullrich in den Doping-Skandal sieht Wolfshohl das bedeutendste Rennen der Welt vor dem Aus: «Es ist ein Schlag für den Radsport. Für mich ist das das Ende der Tour de France.» Bei der Frankreich-Rundfahrt trug er 1968 für zwei Tage das Gelbe Trikot des Gesamt-Führenden und beendete das Rennen nach einem Sturz auf Rang sechs. Heute kümmert sich Wolfshohl unter anderem um den Radsport-Nachwuchs.