St. Wendel (rad-net) - Perfekter Auftakt in den zweiten Wettkampftag: Mona Eiberweiser hat sich bei den Europameisterschaften im Mountainbike Gold im Rennen der Juniorinnen geholt. Die 17-Jährige aus aus Deggendorf im Bayrischen Wald fuhr dabei der Konkurrenz im Alleingang auf und davon. „Ich kann es noch gar nicht fassen, das ist unbeschreiblich“, so Eiberweiser nach ihrem Sieg. Die frühere Volleyballspielerin hatte schon beim Weltcup in Offenburg den Sieg geholt, als sie die Konkurrenz ebenfalls deutlich distanzierte.
Zusammen mit der späteren Zweitplatzierten Alla Boyko aus der Ukraine und der Schwedin Kasja Snihs, die am Ende Bronze holte, hatte sich Eiberweiser bereits kurz nach dem Start abgesetzt. Das Trio fuhr zunächst zwei Runden gemeinsam in Front. „Danach habe ich immer wieder versucht, wegzufahren, und irgendwann war die Lücke da“, so Eiberweiser zum Angriff in der Schlüsselstelle der Runde. Bis ins Ziel baute sie ihren Vorsprung auf komfortable 54 Sekunden aus. „Erst als ich den Zielstrich überquert habe, konnte ich mich wirklich freuen, aber realisiert habe ich diesen Triumph noch längst nicht.“
Viel Zeit nahm sie sich zum Genuss ihres Erfolges nach dem Rennen aber trotzdem nicht. „Jetzt gehe ich erst einmal die Junioren anfeuern“, so die temperamentvolle neue Europameisterin nach der Pressekonferenz und nahm wieder Kurs auf die Rennstrecke.
An diesen Erfolg konnten die anderen deutschen Mountainbiker nicht ganz anschließen. In der U23 siegte der Schweizer Nino Schurter. Er verwies den Franzosen Tempier und den Schweizer Mathias Flückiger auf die Plätze zwei und drei. Bester Deutscher wurde Felix Euteneuer vom Team Freizeit Betzdorf auf Platz 24. Euteneuer konnte aber mit dem Rennen zufrieden sein: Peter Schaupp, Bundestrainer für den Nachwuchs, war schon während des Rennen vom Auftritt des Freiburgers der lange in einer Vierergruppe von Platz 20 bis 23 fuhr, begeistert. „Auch wenn er jetzt zurückfällt, macht das nichts. Dass er da mithalten konnte, motiviert ihn. Er zeigt hier eine sehr starke Leistung“, so Schaupp.
Bei den Frauen der U23 holte Nathalie Schneitter aus der Schweiz den Titel vor
Tanja Zakelj (Slowenien) und Tereza Hurikova (Tschechien). Anja Gradl vom ESV 27 Bikesport Regensburg wurde mit einem Rückstand 5:21 Minuten Siebte. Hanna Klein vom TV 63 Oberlengenhardt kam auf Platz 13, Ines Thoma
auf Platz 16, Agnes Naumann vom RSV ARGE St. Märgen auf Rang 17 und Katharina Haase vom TSV Böhringen erreichte Rang 22.
Bester deutscher Junior war Markus Schulte-Lünzum aus Haltern auf Platz sieben. Den Titel holte sich nach einer Fahrzeit von 1:32:03 Stunden der Slowake Peter Sagan, der bereits die interntionalen Rennen in Houffalize und Offenburg gewinnen konnte, souverän für sich entschieden. Zweiter wurde Batsutsa Mykhaylo aus der Ukraine vor Matthias Rupp aus der Schweiz.
Schulte Lünzum zeigte sich nach dem Rennen zufrieden. „Ich war in der ersten Runde gut dabei, aber bis zur zweiten Runde haben meine Beine brutal gebrannt. Wahrscheinlich waren das Auswirkungen vom gestrigen Team-Relay. Ich konnte die erste Gruppe nicht mehr halten und habe mich zur nächsten zurückfallen lassen. Da habe ich mich erholt und konnte dann wieder angreifen. Als der Schwede aus der Gruppe angriff, bin ich mitgegangen. Den Sprint habe ich halt verloren, aber ich bin eben kein Sprinter. Ich bin aber sehr zufrieden mit Rang sieben."
Mona Eiberweiser