Chateaubriant (dpa) - Die 91. Auflage der Tour de France wird vom ersten Dopingfall überschattet. Der belgische Radprofi Christophe Brandt aus dem Lotto-Team war bei einer Dopingkontrolle schon nach der 2. Etappe der Frankreich-Rundfahrt positiv auf Methadon getestet worden.
Er wurde von seinem Teamchef vor dem Start der 7. Etappe aus dem Rennen genommen und gleichzeitig bis zum Ergebnis der B-Probe vorläufig suspendiert. Der 27 Jahre alte Wallone belegte nach der 6. Etappe den 75. Platz im Gesamtklassement mit 13:03 Minuten Rückstand.
Lotto-Sportdirektor Hendrik Redant reagierte verstört: «In der Vergangenheit gab es nie ein Problem mit ihm. Er nimmt nichts und ich bin bei ihm besonders überrascht. Noch überraschter bin ich über die gefundene Substanz. Warum sollte das ein Rennfahrer nehmen?», fragte Redant und ergänzte: «Wir sind alle betroffen. Bei der Tour de France ist so etwas noch schlimmer als bei anderen Rennen.»
Methadon ist ein Narkotikum, das normalerweise zur Entwöhnung von Heroin-Abhängigen eingesetzt wird. Es steht auf der Dopingliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Es darf ausnahmsweise bei entsprechender ärztlicher Verordnung aus therapeutischen Gründen genommen werden.