Schweinfurt (rad-net) - Der Ukrainer Mykhaylo Kononenko hat die 57. Auflage der Internationalen Mainfranken-Tour gewonnen und ist damit der Nachfolger seines Landsmanns und Teamkollegen Anatoli Kashtan. Am Ende geriet Kononenko aber nicht nur wegen der hochsommerlichen Temperaturen und der schweren Strecke nochmals ins Schwitzen. Obwohl sein Team die 163 Kilometer lange Königsetappe durch die Rhön mit Start in Mellrichstadt und Ziel in Schweinfurt kontrollierte, konnte der 21-Jährige nicht in die Entscheidung um den Tagessieg eingreifen, den sich der erst 18-jährige Philipp Ries vom Team Rothaus vor Marcel Barth aus dem Thüringer Energie Team sicherte.
Kononenko blieb schließlich ein Vorsprung von sechs Sekunden auf Ries und sieben Sekunden auf Barth, der schon Etappe am Samstag gewonnen hatte und sich außerdem das Grüne Trikot des besten Sprinters sicherte.
Auf der Rhönstraße in Schweinfurt drehte jedoch Ries am Sonntag den Spieß um und revanchierte sich für die Sprintniederlage am Vortag. Auf der ansteigenden Zielgeraden setzte sich der Youngster knapp vor dem vier Jahre älteren Barth durch. Auf Platz drei sprintete Georg Gall vom Team Bergstraße.
Dabei kam Ries nicht nur mit zwei Sekunden Vorsprung auf Kononenko ins Ziel, sondern kassierte für seinen Sieg auch noch zehn Sekunden Zeitgutschrift. Für das Gelbe Trikot reichte es zwar nicht mehr, aber als einer der jüngsten Starter im Feld gewann Philipp Ries überlegen das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. Dazu holte sich sein Teamkollege Felix Andris das Trikot des besten Kletteres. „Ich hätte nie mit einem solchen Ergebnis gerechnet“, freute sich der Tagessieger. „Ich war heute nicht der Stärkste, aber vielleicht der schlauste Fahrer. Die ansteigende Zielgerade kam mir entgegen. Auf flacher oder abfallender Strecke hätte ich gegen Fahrer wie Marcel Barth oder Roger Kluge keine Chance gehabt.“
Der siegreiche Ukrainer war am Ende froh, das Rennen heile überstanden zu haben: „Das war eine sehr schwere Rundfahrt, vor allem die heutige dritte Etappe war sehr hart“, sagte Kononenko. „Unsere Mannschaft war sehr gut, aber mit dem Thüringer Energie Team hatten wir einen starken Konkurrenten.“
121 Fahrer hatten sich auf die letzte und schwerste Etappe der Rundfahrt gemacht. Auf der Berg- und Talfahrt durch die Rhön mit insgesamt vier Bergwertungen hatten sich nach mehreren Attacken bei Rennkilometer 60 mit Michael Franzl vom Team Mapei-Heizomat und dem Niederländer Cornelius van Ooijen vom Bationalteam zwei Fahrer absetzen können, die erst auf der vorletzten Schlussrunden in Schweinfurt vom noch überraschend großen Feld gestellt wurden. In der letzten Runde erfolgte eine weitere Attacke, die aber ebenfalls ohne Erfolg endete. Im Sprint einer rund 50 Fahrer starken Gruppe hatte Philip Ries im Finale das beste Ende für sich.
Ergebnisse