(rad-net) Cyclo Cross ist eine Publikumssportart. Mit Zuschauerzahlen, die selbst für die zweite Fußball-Bundesliga bemerkenswert wären. Noch nicht in Deutschland, aber in Belgien und den Niederlanden. 20.000 Zuschauer sahen am Wochenende den Auftakt zur Superprestige-Serie im niederländischen Ruddervoorde, bei dem die komplette belgisch-niederländische Weltelite am Start war. Der flache Rundkurs, durch den Regen der letzten Tage tief, aber immer noch fahrbar, führte quer durch ein Zelt und wurde von Fernsehkameras auf zwei Großleinwände übertragen.
Die Superprestige-Serie ist quasi ein europäische Serie auf Weltcup-Niveau: denn die stärksten Fahrer der kommen derzeit aus Flandern, wo die Begeisterung für diese Art des Radsports bei den Rennfahrern und dem Publikum ungebrochen hoch ist. Mehrere tausend Zuschauer auch bei kleineren Rennen sind keine Seltenheit.
Leider lief es für den 34jährigen Deutschen Meister Jens Schwedler (Team Stevens-Jeantex) in Ruddervoorde nicht wie erwartet: in der Nacht zuvor schwächte den Leistungssportler ein Anflug einer Erkältung: „Ich lag lange wach, habe die ganze Zeit geschwitzt“ erinnert sich Schwedler. Trotzdem setzte er sich am Nachmittag aufs Rad, denn „die Beine fühlten sich gut an.“ Sein Ziel, ähnlich gut zu fahren wie vor Wochenfrist, als er bei ähnliche starker Besetzung die Top Ten nur um Haaresbreite verfehlte, musst er aber schnell aufgeben: „Bei der erstklassigen Besetzung des Superprestige ist es nicht möglich, etwas angeschlagen auch nur annähernd mitzuhalten.“ Trotzdem fuhr er das Rennen durch, wurde zum Schluss 31. – mit einem Rückstand von 5 Minuten und 50 Sekunden auf den Sieger Sven Nijs, Dritter der Weltmeisterschaften und Sieger der Superprestige-Serie des vergangenen Jahres.
Es ist daher noch offen, ob Jens Schwedler als erster Deutscher beim Einladungsrennen am Dienstag Abend im niederländischen Woerden an den Start gehen kann. „Ich möchte schon, werde am Montag erst mal zum Arzt gehen und mich durchchecken lassen!“ sagte Schwedler am Sonntag Abend. Denn die Saisonziele, Verteidigung der Deutschen Meisterschaft und ein erfolgreiches Abschneiden bei Superprestige, Weltcup und Weltmeisterschaft sollen nicht gefährdet werden.
Ergebnis:
1. Sven Nijs (Bel/Rabobank) 57:30
2. Richard Groenendaal (Ned) + 20
3. Erwin Vervecken (Bel) + 1:03
4. Sven Vanthourenhout (Bel) gleiche Zeit
5. Tom Vannoppen (Bel) gleiche Zeit
6. Wellens (Bel) + 1:05
7. Gerben De Knegt (Ned) + 1:23
8. Peter Van Santvliet (Bel) + 1:27
9. Ben Berden (Bel) gleiche Zeit
10. Mario De Clercq (Bel) +1:3.
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31. Jens Schwedler (Stevens-Jeantex) +5:50