St. Wendel (rad-net) - Sabine Spitz hat in St. Wendel den Titel der Europameisterin im Cross-Country der Mountainbikerinnen erfolgreich verteidigt. Die 36-jährige Olympia-Dritte aus Murg-Niederhof siegte mit 21 Sekunden Vorsprung vor Weltmeisterin Irina Kalentiewa aus Russland und der Norwegerin Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa sowie der Französin Laurence Leboucher. Nach der Hälfte des Rennens hatte sich Sabine Spitz allein an die Spitze des Feldes gesetzt und ihren Vorsprung kontinuierlich ausgebaut. Der Erfolg gibt der Europameisterin Selbstvertrauen für die nächsten Rennen, vor allem für die Olympischen Spiele: „Peking ist mein wichtigstes Saisonziel. Da will ich eine Medaille“, so Spitz.
Im Ziel lag Spitz 37 Sekunden vor der Zweitplatzierten. „Ich freue mich riesig, den Titel verteidigt zu haben, und das auch noch im eigenen Land“, jubelte die alte und neue Europameisterin. „Mit St. Wendel verbinde ich schöne Erinnerungen. Hier habe ich meine erste internationale Medaille gewonnen, war 2001 Zweite bei den Europameisterschaften. Im Cross habe ich hier Silber geholt und letztes Jahr Gold bei der Marathon-WM.“
Bereits in der ersten Runde setzten sich fünf Favoritinnen an die Spitze: Marga Fullana, Gunn-Rita Dahle-Flesja, Laurence Leboucher, Eva Lechner und Weltmeisterin Irina Kalentieva. Wenige Sekunden dahinter folgten Titelverteidigerin Sabine Spitz und Katrin Leumann aus der Schweiz. In der zweiten Runde sprengte Gunn-Rita Dahle die Spitzengruppe, setzt sich allein in Führung, doch Sabine Spitz sorgte für den Anschluss und diktierte von nun an das Rennen.
Hinter dem Spitzenduo machten Kalentieva und Leboucher Tempo und konnten zunächst zu Dahle und Spitz aufschließen. Unter dem Jubel ihrer großen Fangemeinde suchte Titelverteidigerin Sabine Spitz aber eine frühe Vorentscheidung und führte das Rennen zur Halbzeit an. Aus dieser Spitzenposition ließ sie sich nicht mehr verdrängen und feierte einen eindrucksvollen Sieg. Das Verfolgerduo mit Dahle und Kalentieva hatte keine Chance, Spitz noch einmal einzuholen.
Trotz dieses Erfolges will sich Spitz jetzt nicht ausruhen. „Es geht jetzt Schlag auf Schlag. In der kommenden Woche sind noch zwei Weltcups zu absolvieren, in fünf Wochen steht die Weltmeisterschaft vor der Tür und dann fliegen wir schon nach Peking.“
Einen schlechten Start erwischte mit der Freiburgerin Adelheid Morath die zweite deutsche Hoffnng. Morath kollidierte mit einer Slowenin und konnte erst mit weitem Abstand zum Feld das Rennen wieder aufnehmen. Sie kämpfte sich jedoch Runde für Runde weiter nach vorne und holte am Ende noch Platz 13.
Bei den Männern gab es einen Doppelerfolg der Schweizer durch
Florian Vogel und Christoph Sauer. Die deutschen Mountainbiker hatten
mit der Entscheidung nichts zu tun, unter den ersten sechs waren vier
Schweizer. Dritter wurde der Däne Jakob Fuglsang.
Bester Deutscher war Manuel Fumic auf Rang acht, gut zwei
Minuten hinter dem Sieger. „Ich wollte sehen, in wie weit ich vorn
mitfahren kann. Die EM zählte ich nicht zu meinen Top-Höhepunkten im
Kalender, die kommen noch. Darum ist ein achter Platz ein gutes
Ergebnis“, sagte der 26-Jährige.
Sabine Spitz