Heerlen (rad-net) - Der Hallenradsport-Nachwuchs des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat bei den Europameisterschaften schon fast erwartungsgemäß richtig abgeräumt. Im niederländischen Heerlen gewann das U19-Team fünf Gold und zwei Silbermedaillen. Im Zweier-Kunstradfahren der Juniorinnen gewannen am Freitag wie erwartet die Wendlinger Schwestern Carla und Henriette Hochdorfer. Mit 126,32 Punkten verbesserten die Titelverteidigerinnen dabei ihren eigenen Junioren-Weltrekord um drei Zehntel. Auf Platz zwei folgte das österreichische Duo Darinka Puhr und Nadine Gasser. Bronze holten Cristina Ess und Fabienne Gamper für die Schweiz.
Im Kunstradfahren der Junioren durfte sich Simon Strohmaier vom RSV Unterweissach das blaue Sternentrikot der Europäischen Radsport-Union (UEC) anziehen. Er legte seinem ersten Kontrahenten Martin Fürsattel aus Fürth-Vach stark vor und hatte am Ende mit 163,12 Zählern vier Punkte mehr als der deutsche Vizemeister auf dem Konto. Fürsattel musste sich mit 159,20 Zählern und der Silbermedaille begnügen. Bronze gewann der Tscheche Jakub Masek mit einem hauchdünnen Vorsprung vor dem Schweizer Yannick Martens.
Das Quartett des RSV Steinhöring holte heute die dritte deutsche Goldmedaille. Im Vierer der Juniorinnen gewann das Team von Trainerin Irmtraut Wirth mit 160,65 Punkten vor der Schweiz und der Slowakei. Lisa Hattemer aus Gau-Algesheim untermauerte zum Abschluss der Titelkämpfe die deutsche Dominanz im Kunstradfahren. Mit dem dritten Weltrekord des Wochenendes siegte die deutsche Meisterin des Vorjahres im Einer der Juniorinnen. Mit 140,27 Punkten hatte sie am Ende die zuvor gesetzte Topmarke von Nikola Lebánková überboten. Bronze sicherte sich Angela Nägele aus der Schweiz, knapp vor Carolin Brauchle aus Bad Schussenried lag. Brauchle musste sich mit 131,78 Zählern und Rang vier begnügen.
Ebenfalls mit einem neuen Junioren-Weltrekord hatten zuvor Daniel und Oliver Gronbach aus Unterweissach den vierten deutschen Titel eingefahren. Im Zweier der U19 erzielten die Brüder 132,89 Zähler und machten mit ihrem dritten Sieg in Folge den EM-Hattrick perfekt. Silber sicherten sich zum zweiten Mal nach 2005 die mehrfachen EM-Dritten Jakub Masek und Matin Siler aus Tschechien, die auf 86,95 Zähler kamen. Erstmals Bronze ging in dieser Disziplin an Bálint Dévényi und Lénárd Paróczi aus Ungarn.
Die Radballer Martin Egarter und Thomas Kieferle freuten sich am Ende des EM-Turniers über Silber. Gold sicherten sich die Österreicher Patrick Schnetzer und Lukas Schneider. Mit dem ersten EM-Titel seit 2004 unterbrach das Austria-Duo die deutsche Siegesserie von zuletzt vier EM-Triumphen in Folge. Nach der Vorrunde, mit knappen Niederlagen gegen Österreich (2:3) und Tschechien (0:1), zogen die Deutschen mit Siegen über Belgien (9:0) und die Schweiz (4:3) als Tabellendritter ins Halbfinale ein. Dort schalteten Egarter/Kieferle die Schweizer mit 4:1 aus.
In der Medaillenrunde gelang den Deutschen dann nach einer erneuten Niederlage gegen die Österreicher (4:5) im Match gegen Tschechien die Revanche: Pavel Richter und David Richtr wurden mit 4:2 geschlagen. Österreich machte mit einem 4:2 gegen Tschechien den Turniersieg und das deutsche Silber perfekt.
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