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Start zur zweiten Etappe auf Zypern. Foto: Thomas Weschta
26.02.2016 17:02
Elisabeth Brandau gewinnt beim Afxentia deutsches Duell

Nikosia (rad-net) - Die deutschen Damen sorgen beim Afxentia Etappenrennen in Zypern weiterhin für Furore. Auf den 48 Kilometern mit Start und Ziel in Lefkara sorgen Elisabeth Brandau und Adelheid Morath für einen zweifachen Erfolg. Dritte wurde die Serbin Jovana Crnogorac, während Sabine Spitz durch einen Defekt alle Chancen verlor und nur 21. wurde.

Bereits nach dem ersten Anstieg, am höchsten Punkt der Strecke, führte bei den Damen ein Duo das Rennen mit fast zwei Minuten Vorsprung an. Zeitfahr-Siegerin Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) und Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) gingen gemeinsam in den langen Singletrail. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Vortages-Zweite Sabine Spitz bereits alle Chancen eingebüßt weil sie etwa zwei Kilometer vor der Tech-Zone einen Plattfuß erlitt.

Adelheid Morath erwischte im Downhill einen Stein und ging zu Boden. Sie konnte das Rennen fortsetzen, litt aber an Schmerzen an der Hüfte. Elisabeth Brandau hielt sich zurück, so dass Morath wieder aufschließen konnte. Gemeinsam erreichten sie den finalen Anstieg.

«Der letzte Berg war vielleicht eine Frage des Kopfes. Es hat so furchtbar weh getan und ich wusste kaum, wie ich da hochkommen sollte», meinte Elisabeth Brandau. «Ich habe nicht gedacht, dass ich es schaffe. Um so glücklicher bin ich jetzt.» Vielleicht war es auch eine Frage der Schmerzen bei Adelheid Morath. «Es hat beim Pedalieren weh getan, aber ich bin sehr glücklich über meine Verfassung. Wichtig ist jetzt, dass ich an das neue Bike gewöhne“, sagte die Freiburgerin. „Lisa ist in einre super Form und das ist eine gute Motivation für mich. Das macht es für mich leichter in den Race-Modus kommen.»

Die beiden Deutschen sind jetzt in der Gesamtwertung um 19 Sekunden voneinander getrennt.

Überraschend holte sich Jovana Crnogorac den dritten Platz auf dem Podium. Sie war in der Lage am letzten Berg Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) abzuhängen.

Noch zwei Deutsche in den Top-Ten
Nicht nur Brandau und Morath konnten überzeugen. Auf den Plätzen neun und zehn erreichten Nadine Rieder (AMG-Rotwild) und Helen Grobert (Ghost Factory Racing) das Ziel in Lefkara.

Rieder kam mit 5:23 Minuten Rückstand das Ziel. Die Sonthofenerin zeigte sich hochzufrieden. «Am letzten Anstieg konnte ich sogar noch Linda Indergand überholen und Helen hinter mir lassen. Ich bin jetzt auch nicht völlig fertig», so die Deutsche Sprint-Meisterin, die mit 5:23 Minuten Rückstand das Ziel erreichte.

Auch die Deutsche Cross-Country-Meisterin Helen Grobert (+5:49) machte einen zufriedenen Eindruck. «Ich bin ein richtig gleichmäßiges Rennen gefahren, so wie ich wollte. Die Abfahrten haben echt Bock gemacht, ohne was zu riskieren und am Ende bin ich nicht eingegangen. Alles in Ordnung, ich brauche ein paar Rennen um reinzukommen», kommentierte Helen Grobert ihren Tag.

Herren: Kein guter Tag für die deutschen Herren
Bei den Herren unterstrich Ex-Cross-Weltmeister Mathieu van der Poel (BKCP-Corendon) sein Talent und seine Ambitionen auf einen Start bei den Olympischen Spielen in Rio. Er siegte nach aufregendem Verlauf eine Sekunde vor Fabian Giger (Kross Racing) und vier Sekunden vor dem neuen Leader Grant Ferguson (CST Superior Brentjens).

20 Herren erreichten gemeinsam den höchsten Punkt der Etappe, die erste Technische Zone des Rennens, 18 Kilometer lagen hinter ihnen. Moritz Milatz (Kreidler Werksteam) lag am Ende der Gruppe, nachdem er im Anstieg kurz aufgehalten wurde und viele Positionen verloren hatte.

Im folgenden langen Downhill glaubte er einen Plattfuß zu haben, hielt an, allerdings umsonst. «Da war nichts. Ich konnte mich dann wieder zurück in die Gruppe fahren. Eigentlich ging es mir dann gut. Aber ich habe meine Flasche verloren und dann bei der nächsten Feedzone auch keine bekommen. So bin ich am Ende fast verdurstet», erklärte Milatz, warum er die Gruppe verlor und am Ende nur als 21. (+2:57) das Ziel erreichte.

Van der Poel überrascht Giger 200 Meter vor dem Ziel
Nach einem weiteren Downhill, nach der dritten Tech-Zone, griff Mathieu van der Poel an einem Gegenanstieg an. Etwa 13 Kilometer vor dem Ziel entkam der niederländische Cross-Spezialist, auch weil man sich in der Gruppe über das Organisieren der Verfolgung nicht einig war.

Doch 2,5 Kilometer vor dem Ziel, am Beginn des finalen Anstiegs, schloss Fabian Giger zu van der Poel auf. Der Schweizer attackierte sofort. «Ich war tot und er hatte sofort eine Lücke von vielleicht zehn Sekunden. Aber am höchsten Punkt des Anstiegs habe ich noch mal beschleunigt und habe ich wieder eingeholt», beschrieb van der Poel die entscheidenden Minuten.

200 Meter vor dem Ziel passierte er einen sichtlich überraschten Fabian Giger und sicherte sich seinen ersten Sieg in einem Mountainbike Elite-Rennen. «Ich habe zurückgeschaut und dachte, das reicht. Deshalb war ich überrascht, als er plötzlich da war. Das war ein Anfänger-Fehler», meinte Giger nach dem verloren gegangenen Etappensieg. «Es ist schade, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden. Meine Form ist gut, ich sollte nur taktisch aufmerksamer fahren.»

Mathieu van der Poel war glücklich über seinen Sieg, natürlich. «Es war hart und ich muss mich an die langen Anstiege erst noch gewöhnen. Aber es ist wirklich sehr, sehr schön hier», sagte der Cyclo-Cross-Weltmeister von 2015.

Ferguson übernimmt Gelb
Der dritte Platz auf dem Podest ging an Grant Ferguson. Der U23-WM-Dritte aus Großbritannien übernahm als Tagesdritter das gelbe Afxentia Leaderjersey, drei Sekunden vor Giger und 12 Sekunden vor van der Poel.

Auftakt-Sieger Florian Vogel (Focus-XC) hatte Defekt und fiel weit zurück, ebenso wie Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing), Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) und Simon Stiebjahn (Team Bulls), der zum Zeitpunkt des Defekts in der Spitzengruppe lag.

Zweitbester Deutscher war Markus Bauer (Kreidler Werksteam), der mit 4:00 Minuten Differenz als 22. das Ziel erreichte.

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