Pruszkow (rad-net) - Lisa Brennauer ist Vize-Weltmeisterin in der Einerverfolgung. Bei den Titelkämpfen im polnischen Pruszkow holte Lisa Klein zudem die Bronzemedaille in der Disziplin.
Mit einer Zeit von 3:29,243 Minuten war die Straßenzeitfahr-Weltmeisterin aus dem Jahr 2014 knapp vier Sekunden langsamer als die australische Siegerin Ashlee Ankudinoff. «Ich musste im Finale Risiko gehen, und es lief in den ersten Runden auch sehr gut. Aber dann spürte ich, dass es nicht mehr so souverän war wie in der Quali», sagte Brennauer direkt nach ihrem Silberlauf. «Klar, ist man erst mal kurz enttäuscht, wenn man verliert, aber ich kann mich jetzt echt über diese Silbermedaille freuen» so Brennauer, die in der Qualifikation in 3:25,697 Minuten fuhr und damit ihren eigenen deutschen Rekord, aufgestellt in Glasgow bei der Europameisterschaft im August 2018, verbessern konnte.
Nachdem die Europameisterin nach dem ersten Kilometer zurücklag, legte sie zu und machte einiges wieder an Boden gut und lag zeitweise vor ihrer Konkurrentin, doch auf dem letzten Kilometer drehte die Australierin wieder auf und nahm Brennauer noch knapp vier Sekunden ab.
«Das ist schade, aber ich freue mich über das gute WM-Ergebnis, vor allem auch weil wir als Team überzeugt haben. Wir konnten zwar in der Mannschaftsverfolgung nicht die erhoffte Medaille gewinnen, weil zwei Sportlerinnen krank waren, aber wir haben als Team sehr gut funktioniert, haben einen guten Zusammenhalt. Das macht einfach Spaß», so die Vize-Weltmeisterin. «Mit dem Vierer können wir es ganz nach vorn schaffen, da steckt Potential drin.»
Glücklich jubelte Lisa Klein über ihre Bronzemedaille. Sie gewann das Kleine Finale gegen die Neuseeländerin Kirstie James souverän in 3:29,473 Minuten mit fast fünf Sekunden Vorsprung. «Ich bin total glücklich, das ist meine erste Einzelmedaille. Mein Papa hat mir heute morgen noch gesagt, ich soll einen raushauen», freute sich die gebürtige Saarländerin. «Ich wusste schon nach dem Vierer, dass ich eine gute WM-Form habe, bin super stolz, wie wir da agiert haben, auch wenn wir keine Medaille gewinnen konnten.»
Es war die erste WM-Medaille in der Einerverfolgung der Frauen seit Judith Arndt 2000 in Manchester. Zudem rundete Franziska Brauße auf Rang sieben das hervorragende deutsche Ergebnis ab.
«Wir haben drei Fahrerinnen unter die besten Sieben gebracht, alle haben Top-Zeiten gefahren. Das sagt einiges über die Qualität unserer Frauen aus», war Bundestrainer André Korff stolz auf seine Fahrerinnen.
Im Omnium der Männer wurde Campbell Stewart (Neuseeland) Weltmeister. Vor dem abschließenden Punktefahren lag er noch auf Rang zwei, konnte aber 35 Punkte hinzugewinnen und entschied den Vierkampf mit 137 Punkten für sich. Platz zwei belegte Benjamin Thomas (Frankreich) mit 119 Punkten, Dritter wurde Ethan Hayter (Großbritannien, der als Führender in das letzte Rennen gegangen war, mit 118 Zählern. Moritz Malcharek (54) wurde 16.
Die Niederländerinnen Kirsten Wild und Amy Pieters sicherten sich das Regenbogentrikot im Zweiermannschaftsfahren. Sie konnten in neun von zwölf Wertungen punkten und kamen schließlich auf 33 Zähler. Mit zwei Punkten weniger wurden Georgia Baker/Amy Cure (Australien) Zweite, auf den dritten Rang fuhren Amalie Dideriksen/Julie Leth (Dänemark) mit 24 Punkten. Deutsche waren nicht am Start.