Santuario di Oropa (rad-net) - Egan Bernal (Ineos) hat die 103. Auflage des italienischen Herbstklassikers Gran Piemonte (UCI 1.HC) gewonnen. Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) fuhr als Vierter knapp am Podest vorbei.
Nachdem eine sechsköpfige Ausreißergruppe mit Stephane Rossetto (Cofidis), Carlos Barbero (Movistar), Elie Gesbert (Arkéa-Samsic), Enrico Battaglin (Katusha-Alpecin), Mattia Bais (Androni Giocattoli-Sidermec) und Francesco Romano (Bardiani-CSF), die über weite Teile das Renngeschehen bestimmte, rund 30 Kilometer vor dem Ziel eingeholt worden war, traten die Favoriten in Erscheinung. Am ersten echten Aufstieg des Tages, dem dreizehn Kilometer langen Nelva, wurden aber noch keine Unterschiede gemacht, so dass die Entscheidung an den steilen Abschnitten des Schlussanstiegs hinauf nach Santuario di Oropa fallen musste.
40 Fahrer hatten gut fünf Kilometer vor dem Ziel noch eine Chance auf den Sieg. Auf dem Kopfsteinpflaster von Favaro wurde die Straße immer steiler und dort attackierte Mathias Frank (AG2R La Mondiale). Der Schweizer wurde aber schnell von Diego Rosa, der für Bernal ein mörderisches Tempo fuhr, wieder eingeholt. Danach übernahm Iván Sosa die Tempoarbeit.
Und das Tempo war so hoch, dass nur noch sechs weitere Fahrer neben Sosa folgen konnten: Bernal, Buchmann, Frank, Daniel Martin (UAE-Team Emirates), Nans Peters (Ag2r La Mondiale) und Davide Villella (Astana). Diese Gruppe explodierte zwei Kilometer vor der Ziellinie nach einer weiteren Tempoverschärfung von Sosa. Villella und Frank waren die ersten, die reißen lassen musste, gefolgt von Martin, Buchmann und schließlich Peters. Daraufhin griff Bernal an und gewann nach 183 Kilometern mit sechs Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Sosa und acht Sekunden vor Nans. Buchmann wies zehn Sekunden Rückstand auf.
«Ich bin sehr glücklich. Ich bin heute Morgen mit dem Wunsch aufgewacht, ein gutes Rennen zu fahren, aber es ist immer schwierig, zu gewinnen. Es ist großartig, endlich in Italien und zum ersten Mal ein Eintagesrennen zu gewinnen», sagte Egan Bernal nach dem Rennen. «Ivan Sosa hat mich super im Schlussanstieg geführt und gezeigt, dass er heute wahrscheinlich der Stärkste war. Wir haben einen tollen Job gemacht.»