Huy (rad-net) - Der ehemalige Gerolsteiner-Radprofi Davide Rebellin hat sich mit dem dritten Erfolg in die Liste der Rekordsieger beim belgischen Ein-Tages-Klassiker «Wallonischer Pfeil» eingetragen. Der Italiener triumphierte wie schon 2004 und 2007 nach knapp 200 Kilometern von Charleroi nach Huy. Bei der 73. Auflage des Rennens setzte sich Rebellin im Schlussanstieg an der berüchtigten Mauer von Huy durch und gewann vor dem Luxemburger Andy Schleck und dem ehemaligen Giro-Sieger Damiano Cunego aus Italien. Vierter wurde Olympiasieger Samuel Sanchez aus Spanien vor dem Australier Cadel Evans.
Der deutsche Meister Fabian Wegmann war 21 Jahre nach dem bisher einzigen deutschen Sieg durch Rolf Gölz am Ende ohne Chance und büßte an der bis zu 23 Prozent steilen und 1300 Meter langen Steigung noch fast eine halbe Minute auf Rebellin ein. Der 37-Jährige hatte vor fünf Jahren das Kunststück fertiggebracht und binnen acht Tagen das Amstel Gold Race, den Wallonischen Pfeil und Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen. Mit diesem Rennen endet am 26. April die Klassiker-Saison.
Auch ohne Top-Platzierung war Wegmann bedingt zufrieden: «Es lief heute bis zum Finale gut. Zum Schluss hat mir durch die Erkältung und die Magenprobleme vom Wochenende doch die letzte Kraft gefehlt. Ich war in allen wichtigen Rennsituationen vorne dabei, habe es in einer Ausreißergruppe versucht und bis 300 Meter vor dem Ziel war ich immer noch auf Platz sechs. So gesehen habe ich heute alles versucht», so der Deutsche Meister. Auch Teamchef Gerry van Gerwen zog zufrieden Bilanz: «Wir sind da wo wir zu Saisonbeginn hinwollten. Wir sind in der Lage die Rennen aktiv mitzugestalten und bringen uns im Finale in die Position aus der man solche Rennen an guten Tagen auch gewinnen kann. Bei uns fehlt jetzt nur noch der große Knall», so der Niederländer.
Zunächst fuhren beim heutigen vorletzten großen Rennen der Klassiker-Saison der Franzose Christoph Moreau und der Japaner Fumiyuki Beppu zeitweise gut zehn Minuten vor dem Feld her, ehe zuerst Beppu zurückfiel und dann Moreaus Vorsprung langsam schmolz. 40 Kilometer vor dem Ziel setzte sich eine 17 Fahrer starke Gruppe aus dem Feld ab, dabei waren auch Wegmann und Zeitfahr-Spezialist Tony Martin. Der Vorstoß brachte aber ebenso wenig etwas ein wie danach ein Ausreißversuch des Kolumbianers Jose Rodolfo Serpa. Der noch von Sturzfolgen gehandicapte Vorjahressieger Kim Kirchen aus Luxemburg fiel 35 Kilometer vor Schluss entscheidend zurück.