De Panne (rad-net) - Mieke Kröger (Virtu Cycling) hat den Sieg bei dem Eintagesrennen Driedaagse Brugge-De Panne um wenige Meter verpasst. Sie zwar im Finale als Solistin unterwegs, wurde aber auf der Zielgeraden noch vom heranrasenden Feld eingeholt. Es gewann schließlich Jolien D'Hoore (Mitchelton-Scott) vor Chloe Hosking (Alé-Cipollini) und Christine Majerus (Boels-Dolmans). Lisa Brennauer (Wiggle-High5) wurde Fünfte.
Schon bald nach dem Start hatte sich eine 15-köpfige Spitzengruppe formiert, zu der auch schon Kröger gehörte. Mit der nationalen Meisterin Lisa Klein (Canyon-Sram) und Romy Kasper (Alé-Cipollini) waren noch zwei weitere deutsche Fahrerinnen in der Gruppe vertreten. Die Gruppe arbeitete gut zusammen und hielt lange einen Vorsprung von etwas mehr als eineinhalb Minuten. Doch als mit Christine Majerus eine der Favoritinnen 50 Kilometer vor dem Ziel Defekt erlitt und ins Hauptfeld zurückfiel, übernahm ihr Team Boels-Dolmans mit die Tempoarbeit im Feld, die bislang hautpsächlich von Sunweb geleistet wurde, und schnell verkleinerte sich der Vorsprung auf rund eine Minute.
30 Kilometer vor dem Ziel stürzte Lisa Klein mit zwei weiteren Fahrerinnen aus der Gruppe und fiel ebenfalls ins Feld zurück. Klein beteiligte sich dann ebenfalls mit Canyon-Sram an der Nachführarbeit und das inzwischen dezimierte Peloton kam auf 30 Sekunden an die Ausreißergruppe heran.
Zwölf Kilometer vor dem Ziel suchte Mieke Kröger, bekannt als starke Zeitfahrerin, allein das Heil in der Flucht und riss als Solistin eine Lücke zu ihren ehemaligen Mitstreiterinnen. Kurz darauf versuchte Gracie Elvin (Mitchelton-Scott) ihr nachzusetzen, blieb aber auf zehn Sekunden Rückstand hängen und wurde von der ehemaligen Spitzengruppe wieder zurückgeholt. Vier Kilometer vor dem Ziel wurde auch die Gruppe wieder vom Feld gestellt.
Zwei Kilometer vor dem Ziel betrug Krögers Vorsprung noch 20 Sekunden, doch dann kam das Feld immer näher und 600 Meter vor dem Ziel wurde die ehemalige Deutsche Meisterin eingeholt und die Entscheidung fiel doch noch im Sprint. Hosking eröffnete den Sprint, doch D'Hoore hatte die größeren Kraftreserven, zog noch vorbei und siegte recht deutlich.
«Ich sage Mieke immer wieder, dass sie das schaffen kann - einige Kilometer vor dem Ziel angreifen und durchziehen. Ich denke, es gibt ihr immer mehr Selbstvertrauen. Das heute war lang, sie fuhr mehr als zehn Kilometer alleine voraus. Wenn sie das auf den letzten fünf Kilometern macht, wird es schwer werden, sie nochmal einzufangen», lobte Carmen Small, Sportliche Leiterin bei Virtu Cycling.