Frankfurt (rad-net) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) macht sich mit acht Downhill-Fahrern auf den Weg zu den Mountainbike-Weltmeisterschaften vom 26. August bis 1. September in Pietermaritzburg. Angeführt wird das Aufgebot aus sechs Elite-Männern und zwei Junioren in Südafrika vom Deutschen Vizemeister Johannes Fischbach (Ghost Factory Racing).
«Die Strecke ist ihm quasi auf den Leib geschneidert. Wenn alles passt, ist er ein Kandidat für die Top Ten», sagt Fabian Waldenmaier, MTB-Koordinator und Downhill-Beauftragter im Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Neben Fischbach werden in der Eliteklasse der Männer Andreas Sieber, Benny Strasser, Maximilian Bender, Jasper Jauch und Christian Textor an den Start gehen. Bei den Junioren sind der Deutsche Meister Joshua Barth und DM-Vize Siegfried Zellner in Südafrika dabei.
«Bei der Nominierung des WM-Aufgebots habe ich nicht nur auf die reinen Ergebnisse geschaut, sondern vor allem darauf, dass die Leute zu dieser Strecke passen», so Waldenmaier. Das Ziel sei es, im Nationenranking - für das die besten drei Fahrer gewertet werden - wieder unter die besten Zehn zu kommen. Im vergangenen Jahr im österreichischen Leogang wurden die Deutschen neuntbeste Nation. Damit wären auch im September 2014 bei der WM im norwegischen Hafjell sieben Startplätze sicher.
Absagen musste für Pietermaritzburg der amtierende Deutsche Meister Marcus Klausmann, der wie Fischbach für Ghost Factory fährt. Sein Arbeitgeber und Sponsor hat den 15-maligen nationalen Titelträger für eine Autogrammstunde auf der Fahrradmesse Eurobike (28. bis 31. August) in Friedrichshafen verpflichtet und schickt lieber seinen aussichtsreicheren Teamkollegen Fischbach ins Downhill-Rennen.
«Die Strecke von circa fünf Minuten Fahrzeit ist technisch nicht sehr anspruchsvoll, aber sehr speziell, teilweise mit riesigen Sprüngen, 25 Meter großen Tables und Absprunggeschwindigkeiten von 80 km/h, dazu eine ganz lange Tretpassage», schildert Waldenmaier den Kurs im Cascades MTB Park. «In Pietermaritzburg werden die körperliche Fitness und die Sprungfähigkeit den Ausschlag geben. Das kommt Johannes Fischbach entgegen.» Allerdings warnt Waldenmaier auch: «Auf dieser Strecke wird es am Ende nicht um Sekunden, sondern um Zehntelsekunden gehen.»
Bei den Elite-Frauen und Juniorinnen sind keine Deutschen vertreten. «Unsere Frauen sind in diesem und im letzten Jahr kaum einen Weltcup gefahren, deshalb haben wir hier niemanden nominiert», erklärt Waldenmaier. Für die nächste WM in Europa habe das keine Konsequenzen. Der BDR-Downhill-Beauftragte: «Aufgrund der geringen Starterzahlen verlieren die Frauen dadurch keine Startplätze.» Bei den Juniorinnen könne man aufgrund des fehlenden Nachwuchses derzeit nicht von internationaler Konkurrenzfähigkeit sprechen, so der 36-Jährige. «Da müssen wir noch dran arbeiten.»
Das BDR-Downhill-Aufgebot für die Mountainbike-WM in Pietermaritzburg:
Elite Männer
Johannes Fischbach (Jahrgang 1988, Ghost Factory Racing)
Andreas Sieber (1982, RV Rai-Breitenbach)
Benny Strasser (1989, Skizunft Wildbad)
Maximilian Bender (1990, RC Wanderlust Arzheim)
Jasper Jauch (1991, Soulrider)
Christian Textor (1990, Team Bulls)
Junioren
Joshua Barth (1995, RSV Bike-Riders Remchingen)
Siegfried Zellner (1995, RSV Freilassing)
