Brüssel (dpa) - Der belgische Radprofi Frank Vandenbroucke muss sich wegen des Besitzes von Dopingprodukten vor Gericht verantworten.
«Frank Vandenbroucke ist wegen Besitz und Erwerb von Anabolika, von Testosteron, angeklagt worden», sagte Vincent Cambier, Sprecher der Staatsanwaltschaft im wallonischen Dinant. Vandenbroucke habe in den stundenlangen Vernehmungen die Vorwürfe jedoch bestritten.
Vandenbroucke wurde nach den Vernehmungen auf freien Fuß gesetzt. Er war am Mittwoch zunächst nur als Zeuge vernommen worden. Die belgische Justiz wollte den Radprofi bereits seit längerem zu seinen Verbindungen zu einem mutmaßlichen Dopinghändler vernehmen. Gegen den früheren Chef eines Unternehmens, das Ernährungsergänzungsprodukte für Sportler vermarktete, wird seit 2005 ermittelt. Der Unternehmer soll Vitamine und andere Produkte an das französische Cofidis-Team geliefert haben, als Vandenbroucke dort 1999 und 2000 fuhr.
Der 32 Jahre alte Vandenbroucke hatte 1999 den Klassiker Lüttich- Bastogne gewonnen, anschließend jedoch häufig mit privaten Affären und Dopingskandalen für Schlagzeilen gesorgt. Am 5. Februar erscheint eine Vandenbroucke-Autobiografie. In dem Buch gibt er auch EPO-Doping zu: «Jeder hat's gemacht, ich auch.» Erst am Dienstagabend hatte Johan Museeuw, nach Eddy Merckx der berühmteste belgische Radsportler, eingeräumt, zum Ende seiner Karriere gedopt zu haben.