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Der Telekom-Vorstandsvorsitzende Rene Obermann.
23.05.2007 14:35
Doping-Skandal bringt Telekom in Zwickmühle

Bonn (dpa) - Streik, Kundenverluste und nun Doping - Telekom-Chef René Obermann gerät immer stärker in die Zwickmühle. Das Image des größten europäischen Telekommunikations-Konzerns hat nach den beiden ehemaligen Radprofis Bert Dietz und Christian Henn stark gelitten.

Das Sport- Sponsoring der Telekom in Sachen Radsport steht zur Disposition, seitdem sich das Unternehmen immer stärker mit der Doping- Vergangenheit seines Teams in den 90er Jahren konfrontiert sieht. Dabei waren der erfolgsverwöhnte Rad-Rennstall, die heute unter der Marke T-Mobile fahren, einst das Aushängeschild des Unternehmens.

Bis zu den Doping-Geständnissen der früheren Telekom-Fahrer Dietz und Henn sowie den Enthüllungen des ehemaligen Team-Masseurs Jef D'Hont hatte der Konzern die möglichen Verstrickungen des einstigen Top-Fahrers Jan Ullrich, seiner Manager und Ärzte stets als Einzelfälle abgetan. Doch inzwischen dräut dem Sponsoring-Leiter des Konzerns, Stephan Althoff, Schlimmes. «Wir haben eine grundsätzliche Verantwortung für den Radsport und einen Vertrag mit dem T-Mobile-Team bis 2010», sagt er. Sollte der Radsport aber nicht sauber zu bekommen sein, müsse über Konsequenzen nachgedacht werden. Intern wird bereits ein Ausstieg erwogen.

Dies wäre eine Schlappe für den Konzern. Erst in der vergangenen Woche hatte Obermann bei der Präsentation der neuen Marketing- Strategie die Sponsoring-Pläne noch bestätigt. Neben dem Radsport- Team werben die Kicker von Rekordmeister Bayern München für die Festsparte T-Home, und das Segel des südafrikanischen America's Cup- Teams Shosholoza schmückte das Logo der Festnetzsparte T-Systems. Das Sport-Engagement dient als Zugpferd bei der Kundengewinnung und der Einführung neuer Dienste wie Fernsehen per Internet, wofür sich die Telekom die Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga gesichert hat.

Die neue Baustelle im Konzern muss die Telekom schnell beheben, um weitere Imageschäden abzuwenden. Das Renommee leidet bereits unter dem Konflikt um die Auslagerung von rund 50 000 Mitarbeiter in den neuen Bereich T-Service. In der dritten Woche legen nun rund 15 000 Menschen täglich die Arbeit nieder, um gegen geplante Lohnkürzungen und längere Arbeitszeiten zu demonstrieren. In Umfragen von Emnid und Forsa hatten knapp 80 Prozent der Deutschen Verständnis für den Streik geäußert.


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