Singen (rad-net) - Olympiasiegerin Sabine Spitz und Bundesliga-Gesamtsieger Moritz Milatz sind die Top-Favoriten bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften am Sonntag in Singen. Bei den Damen scheint es keine Zweifel zu geben: Sabine Spitz ist der insgesamt zehnte deutsche Titel praktisch nicht zu nehmen. Die Marathon-Meisterin von 2007, Katrin Schwing lacht bei der Frage nach er Titelverteidigung daher nur. „Da müsste ich ja Sabine schlagen, das ist unmöglich.“ Und es ist bei ihr, wie bei den beiden Rothaus-Cube-Bikerinnen Adelheid Morath und Bianca Knöpfle, keine falsche Bescheidenheit sondern einfach Respekt vor den Leistungen, die Sabine Spitz auch nach ihrem Olympiasieg noch gebracht hat.
Die bis dato zweifache deutsche Marathonmeisterin Sabine Spitz wehrt diese Rolle nicht ab: „Ich freue mich auf das Rennen. Aber auch auf den Moment wo es vorbei ist und ich in Urlaub fahren kann.“ An ihrer Motivation lässt sie jedoch keine Zweifel. „Wenn ich an der Startlinie stehe, bin ich motiviert“, sagt sie drei Tage vor dem Rennen im Hegau, zu dem sie von zuhause nur eine gute Stunde Anreise hat.
Bei den Herren zeigen bei der Frage nach dem Favoriten alle Finger auf Moritz Milatz. An ihm werden sich die Konkurrenten orientieren, wenn es um Gold geht. Der Cross-Country-Vizemeister hat die gute Form von Peking, wo ihm der Weg unter die besten zehn durch einen Defekt verwehrt wurde, offensichtlich mitgenommen. Platz sechs beim Weltcup in Schladming und der Sieg beim Bundesliga-Finale in Bad Salzdetfurth sind die Belege.
Milatz, der 2006 deutscher Meister in der Cross-Country-Disziplin war, will sich da nicht so festlegen. „Wenn es ein Cross-Country-Rennen wäre, würde ich sagen, ja, ich bin Favorit. Aber ob das auf der doppelten Distanz auch so ist, kann ich nicht einschätzen“, sagt er.
Überdies finden sich bei der fünften Austragung der Marathon-DM einige Kandidaten, die Milatz das Leben schwer machen können. Dazu gehört der zweifache Titelträger Hannes Genze genauso wie Titelverteidiger Jochen Käß. Während Genze das Kursprofil im Hegau sicher entgegen kommt, hätte sein Alb-Gold-Teamkollege Käß lieber längere Anstiege. „Wenn die Form stimmt, geht auch so was“, hält er dagegen und will auf Medaillenkurs gehen. Das hat auch Karl Platt vor. Der Pfälzer war schon häufig Mitfavorit, ging aber immer leer aus. Noch immer fehlt ihm eine DM-Medaille in der Elite-Klasse. Er und sein Bulls-Teamgefährte Stefan Sahm haben sich auf die DM daher gut vorbereitet.
Nicht zu vergessen in der Riege der aussichtsreichen Fahrer ist Wolfram Kurschat. Auch er hat in Bad Salzdetfurth als Dritter gute Form gezeigt.