Strullendorf (rad-net) - Die ersten Titel des Jahres werden traditionell im Gelände vergeben. Nur zehn Tage nach Silvester trifft sich die nationale Elite der Crosser am Samstag und Sonntag im fränkischen Strullendorf zum wichtigsten Rennen des Jahres. Angeführt von Top-Favorit Philipp Walsleben als Europameister und Weltcup-Gesamtsieger der U23 sowie Welt- und Europameisterin Hanka Kupfernagel erwartet die Crosser dort ein fairer Kurs. Die 2,5 Kilometer lange Runde an der Hauptsmoorhalle ist größtenteils flach und schnell und hat einige lange Geraden auf Teer- und Waldwegen.
Hier will Walsleben mit einer Ausnahme-Genehmigung in der Eliteklasse zuschlagen. «Das weiße Meistertrikot der Elite ist natürlich mehr wert als der U23-Titel», sagt Walsleben, Deutscher U23-Meister des Jahres 2007. Im vergangenen Jahr hatte er auf Grund einer Verletzung kurzfristig auf seinen Start in Herford verzichten müssen.
«Ich will beweisen, dass ich derzeit der beste Crosser in Deutschland bin», so Walsleben. Im Kampf um die Nachfolge des inzwischen zurückgetretenen Malte Urban wollen aber auch die Fahrer der Eliteklasse mitmischen. «Ich will Deutscher Cross-Meister werden», hat Paul Voß erst am Mittwoch bei der Präsentation seines Teams Milram in Dortmund angekündigt. Dass die Form stimmt, bewies er zuletzt als Sieger des Deutschland-Cups in Vechta. «Mein Ziel ist ganz klar. Ich fahre zur DM, um zu gewinnen. Wenn am Ende ein Podiumsplatz herausspringt, freue ich mich natürlich auch», so der 22-jährige Bielefelder, der am vergangenen Sonntag seinem neuen Arbeitgeber beim Querfeldeinrennen in Vechta den ersten Saisonsieg bescherte. «Meine Form stimmt und ich gehe motiviert an den Start.»
Der 21-jährige Walsleben fuhr zuletzt sechs Rennen in nur zehnTaagen. Dabei musste er im Trikot seines neuen Teams «BKCP-Powerplus» allerdings auch einige Rückschläge einstecken. Trotzdem ist sein Optimismus, die Deutsche Meisterschaft der Elite zu gewinnen, weiterhin ungebrochen. In Deutschland ist der Brandenburger in dieser Saison ungeschlagen. «Auf Paul Voss muss ich aufpassen, der ist in den vergangenen Wochen ziemlich stark geworden», so Walsleben. «Ich denke, das wird auf einen Zweikampf zwischen uns beiden hinauslaufen.»
Der Konkurrenz stellen sich in Strullendorf auch einige der besten deutschen Mountainbiker. So war der Freiburger Olympia-Teilnehmer Moritz Milatz zur Vorbereitung unter anderem schon bei Crossrennen in der Schweiz im Einsatz. Mit den neuen Erfahrungen und neuem Selbstvertrauen für den Querfeldein-Einsatz will Milatz, derzeit als 22. bester deutscher Mountainbiker in der Weltrangliste, sich der nationalen Elite im Radcross stellen.
Bei den Frauen dürfte an Hanka Kupfernagel und einem weiteren Titel für die Radsportlerin aus Werder kein Weg vorbei führen. Die Weltcup-Führende hat unter normalen Umständen jedenfalls auf nationaler Ebene keine Konkurrenz zu befürchten. Um so spannender dürften die Entscheidungen in den Nachwuchsklassen werden. Die U23 profitiert dabei vom Fehlen Walslebens und auch bei den Junioren kommt gleich eine ganze Gruppe von Fahrern für den Titel in Frage.
Der Zeitplan der Deutschen Meisterschaften von Strullendorf in der Übersicht:
Samstag, 10. Januar:
11.00 Uhr: Schüler (U15) - 20 Minuten
11.50 Uhr: Jugend (U17) - 30 Minuten
13.30 Uhr: Frauen - 40 Minuten
14.40 Uhr: U23 - 50 Minuten
Sonntag, 11. Januar:
11.45 Uhr: Masters - 40 Minuten
13.20 Uhr: Junioren - 40 Minuten
14.30 Uhr: Elite - 60 Minuten