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Radrennen als Schlammschlacht: Crosser im Anstieg. Foto: Mareike Engelbrecht
03.01.2008 19:45
DM Cross: Klare Ansagen und eine klare Favoritin

Herford (rad-net) - Klare Ansagen, eine klare Favoritin, ein spannendes Konzept und imposante Teilnehmerfelder: Mit den Titelkämpfen im Gelände versprechen am Wochenende gleich die ersten Deutschen Meisterschaften des Jahres zu einem ersten Höhepunkt des Radsportjahres zu werden. Mehr als 350 Athletinnen und Athleten haben die Querfeldein-Meisterschaften in Herford gemeldet, darunter die mehrfache Weltmeisterin und Top-Favoritin Hanka Kupfernagel. Neben ihrem Start dürften außerdem die Lokalmatadoren für volles Haus an der neuen Strecke sorgen. Bei gutem Wetter erwarten die Veranstalter vom RC Endspurt Herford am Sonntag bis zu 5000 Fans an der Strecke, für die die Meisterschaften in die Innenstadt verlegt wurde.

In der Eliteklasse gehören ausgerechnet einige U23-Fahrer zur ersten Reihe der Favoriten. In Lokalmatador Malte Urban, der an der Entwicklung der Strecke in Herfords guter Stube beteiligt war, treffen sie jedoch auf einen hoch motivierten Routinier. „Der Titel vor eigenem Publikum hätte natürlich einen ganz besonderen Stellenwert“, so Urban. Wie Urban gehört außerem sein Focus-Teamkollege Finn Heitmann sowie die beiden Stevens-Crosser René Birkenfeld und Johannes Sickmüller zu den Anwärtern auf dem Titel.

Entsprechend offensiv äußerte sich auch Jens Schwedler, Chef des Stevens Cyclocross-Teams Hamburg: „Wir wollen den Titel“, so Schwedler. „Im vergangenen Jahr konnten wir fünf Medaillen gewinnen, aber es wird schwer, daran anzuknüpfen, die Konkurrenz hat aufgeholt. Eine Goldmedaille wollen wir aber trotzdem schon gerne holen. Bei den Männern ist Malte für mich der Topfavorit auf den Titel. Er wird alles daransetzen, zu gewinnen. Ich denke, wenn er jetzt mit seinen 33 Jahren nicht noch einen Titel holt, wird er es auch danach nicht mehr schaffen. Wenn nicht in Herford, dann nie mehr.“

Auch Schwedler sieht neben Johannes Sickmüller und René Birkenfeld als Gesamtsiegern der Deutschland-Cups den Nachwuchs vorn dabei: „Da ist nach meiner Meinung nach auch Paul Voß, den ich stark einschätze“, so die Einschätzung des Experten. Mit Paul Voß und Dominik Klemme treten gleich zwei der international erfolgreichen U23-Fahrer in der Elite mit.

Voß hat in den vergangenen Tagen bereits mehrfach auf dem DM-Kurs trainiert. Zuletzt Dritter des U23-Weltcups in Mailand und Sechster beim Cross in Overijse, wo er unter anderen Vorjahressieger Sven Nys und Lars Boom bezwang gehört Voß definitiv zu den Top-Anwärtern auf einen Spitzenplatz. „Ich erwarte für Sonntag ein aufgeweichtes Profil. Der Kurs hat viele Kurven und Tempowechsel“, so die Einschätzung des Profis vom 3C-Team. Druck macht er sich nicht. „Malte Urban, Finn Heitmann und Johannes Sickmüller und René Birkenfeld haben den Vorteil, dass sie jeweils zu zweit sind und taktisch fahren können. Ich sehe mich eher als Mitfavoriten, der vielleicht unterschätzt wird.“

Bei den Frauen führt dagegen an Hanka Kupfernagel als absolute Top-Favoritin kein Weg vorbei. Bei normalem Rennverlauf dürfte der Konkurrenz der Zeitfahr-Weltmeisterin und Seriensiegerin der nationalen Geländemeisterschaften nur der Kampf um die Plätze bleiben. Als Favoritinnen auf die Folge-Plätze gelten zuerst Nicole Kampeter und Birgit Hollmann.

Ob Phlipp Walsleben seinen Titel in der U23 verteidigt, ist dagegen weiter offen. Der derzeit international erfolgreichste deutsche Crosser laboriert noch an den Folgen eines Sturzes am zweiten Weihnachtstag in Hofstade, als er sich das bei der Brandenburg-Rundfahrt gebrochene Schlüsselbein offensichtlich zumindest erneut anbrach. „Aber noch habe ich einen Start nicht ganz abgeschrieben. Im Moment habe ich überhaupt keine Schmerzen“, so Walsleben. Neben Walsleben sind Sascha Wagner und Ole Quast in Ostwestfalen die ersten Anwärter auf die Medaillen.

Einen großen Anteil am Starterfeld der Titelkämpfe haben am Wochenende die Senioren, die in Herford erstmals Deutsche Crossmeisterschaften ausfahren. Allein für diese Entscheidung, die bisher nur als Rahmenwettkampf ausgetragen wurde, haben 85 Starter gemeldet.

Ergänzt wird die Meisterschaft an beiden Tagen durch ein umfangreiches Rahmenprogramm. So sind rund um den zuschauerfreundlichen Kurs am Langenberg unter anderem Live-Musik, Motorbike-Show und eine Fahrradmesse vorgesehen. Die Eintrittspreise für die Meisterschaften liegen bei fünf Euro am Samstag und sieben Euro am Sonntag. Die Wochenend-Karte kostet zehn Euro.



Der Zeitplan der Deutschen Meisterschaften in Herford in der Übersicht:

Samstag, 5. Januar:

10.00 Uhr: Masters (40 Minuten)
11.30 Uhr: Jugend (30 Minuten)
12.45 Uhr: Schüler (20 Minuten)
14.30 Uhr: U23 (50 Minuten)


Sonntag, 6. Januar:

10.00 Uhr: Junioren (40 Minuten)
11.30 Uhr: Elite Frauen (40 Minuten)
13.00 Uhr: Fette-Reifen-Rennen, Jahrgänge 1994 und 1995
13.01 Uhr: Fette-Reifen-Rennen, Jahrgänge 1996 und 1997
14.30 Uhr: Elite Männer (60 Minuten)

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