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Eine Blutkonserve bei einer Hausdurchsuchung im Rahmen der «Operación Puerto».
04.07.2007 16:53
Die Doping-Chronologie der «Operación Puerto»

Hamburg (dpa) - Geständnisse, Gerüchte, gerichtliche Auseinandersetzungen: Das Thema Doping hat im Vorfeld der Tour die sportlichen Aspekte aus den Schlagzeilen verdrängt. Die Deutsche Presse-Agentur dpa dokumentiert die Doping-Affäre um den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes.

Februar 2006: Die spanischen Behörden beginnen mit den Ermittlungen gegen ein mutmaßliches Doping-Netzwerk um den Gynäkologen Eufemiano Fuentes.

23. Mai 2006: Die «Operación Puerto» läuft an. Gut fünf Wochen vor dem Start der Tour de France nimmt die Guardia Civil in einem Madrider Hotel unter anderem den Chef des Rennstalls Liberty Seguros, Manolo Saiz, und Teamarzt Fuentes fest. In Fuentes' Labor in Madrid finden die Ermittler rund 200 Blutbeutel, die mutmaßlich zum Eigenblut-Doping bestimmt waren.

25. Mai 2006: Der spanische Radiosender Cadena Ser berichtet, dass auch der T-Mobile-Profi Jan Ullrich als «Kunde» von Fuentes in den Fall verwickelt sei.

28. Mai 2006: Ivan Basso gewinnt den Giro d'Italia in völlig unangefochtener Manier. Allerdings fällt auch sein Name im Zusammenhang mit der Doping-Affäre.

30. Juni 2006: Einen Tag vor dem Tour-Start suspendiert T-Mobile Ullrich und den Spanier Oscar Sevilla sowie den sportlichen Leiter Rudy Pevenage. Auch der Mitfavorit Basso wird von seinem CSC-Team suspendiert.

21. Juli 2006: T-Mobile kündigt die Verträge von Ullrich und Sevilla, weil sie keinen Nachweis ihrer Unschuld erbracht hätten. Man einigt sich mit beiden außergerichtlich.

16. August 2006: Der Schweizer Radsportverband kündigt ein Verfahren gegen Ullrich an. Die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt gegen Ullrich wegen Betrugs zum Nachteil von T-Mobile.

27. Oktober 2006: Der italienische Radsportverband stellt die Ermittlungen gegen Basso wegen Mangels an Beweisen ein.

28. Oktober 2006: Der spanische Radsportverband legt alle Ermittlungen auf Eis, nachdem die polizeilichen Ermittlungsakten nicht für sportrechtliche Verfahren herangezogen werden können.

12. Dezember 2006: Die spanische Justiz beginnt mit den Anhörungen der mehr als 50 Radprofis. Sie treten allerdings nur als Zeugen, nicht als Beschuldigte auf.

23. Februar 2007: Der Nationale Gerichtshof Spaniens lehnt den Einspruch der Ullrich-Anwälte gegen ein von der Bonner Staatsanwaltschaft gestelltes Rechtshilfeverfahren ab. Damit machte er den Weg frei für den Abgleich zwischen dem Inhalt der Ullrich zugerechneten Blutbeutel und einer Speichelprobe, die Ullrich in Konstanz abgegeben hat.

26. Februar 2007: Ullrich gibt in einer Pressekonferenz in Hamburg das Ende seiner aktiven Radsport-Karriere bekannt. Die Doping-Anschuldigungen weist er erneut zurück: «Ich habe nie jemanden betrogen.»

10. März 2007: Knapp zehn Monate nach Beginn der «Operación Puerto» kündigt die spanische Justiz die Einstellung der Ermittlungen gegen Fuentes & Co. an, weil Doping im Mai 2006 noch nicht strafbar war.

3. April 2007: Die Bonner Staatsanwaltschaft teilt mit: Blutbeutel stammen von Ullrich, Kontakt zu Fuentes bestätigt.

24. April 2007: Basso wird von seinem neuen Team Discovery Channel, dem er sich im November 2006 angeschlossen hatte, suspendiert. Medienberichten zufolge sind in Madrid Blutbeutel von Basso aufgetaucht.

30. April 2007: Die italienische «Gazzetta dello Sport» berichtet, dass 49 weitere Fahrer in die Affäre Fuentes verwickelt seien.

8. Mai 2007: Basso gesteht seine Verwicklung in den Doping-Skandal, spricht aber nur von «versuchtem Doping». Als Kronzeuge enttäuscht er und liefert nicht die erhofften Details.

21. Mai 2007: Der ehemalige Telekom-Profi Bert Dietz outet sich als Doping-Sünder und bringt eine Geständnis-Lawine in Gang. Auch Christian Henn, Udo Bölts, Rolf Aldag und Erik Zabel geben Doping zu.

15. Juni 2007: Basso wird vom italienischen Radsportverband wegen Doping-Vergehens mit der Höchststrafe von zwei Jahren Sperre belegt.

19. Juni 2007: Der Weltverband UCI und die ProTour-Teams fordern von den Fahrern Selbstverpflichtungen gegen Doping und für die Weitergabe der eigenen DNS und machen die Unterschrift zur Voraussetzung für einen Tour-Start. Im Doping-Fall riskieren die Profis zusätzlich zu den Sperren ein Jahresgehalt.

22. Juni 2007: Die Staatsanwaltschaft Ansbach ermittelt gegen Jörg Jaksche wegen Betrugs zum Nachteil deutscher Renn-Veranstalter. Die Ermittlungen laufen laut Jaksche-Anwalt Michael Lehner schon seit mehreren Wochen.

28. Juni 2007: Der Bund Deutscher Radfahrer sperrt Jaksche für die Deutsche Meisterschaft in Wiesbaden.


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