Frankfurt (rad-net) - Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) schlägt die Abschaffung der B-Probe bei den Dopingkontrollen vor. Diese zweite Probe sei ein Anachronismus in der Dopingbekämpfung, so der Tenor eines entsprechenden Artikels im Deutschen Ärzteblatt vom 5. Januar. «Die B-Probe verbraucht Geld und Zeit und verschlechtert die Resultate des Antidopingkampfs», sagt Prof. Dr. med. Jürgen M. Steinacker, Vorsitzender des DGSP-Wissenschaftsrats. Im Gegenteil, die die B-Probe könne unter Umständen sogar systematisch falsch-negative Testergebnisse liefern, weil zum Beispiel Peptidhormone durch Alterung, insbesondere Wärme und allein durch den Transport denaturieren, so Steinacker weiter. Damit bestünde die Gefahr, dass Spuren von Hormonen in der B-Probe bereits nicht mehr nachweisbar seien. Das könne im Einzelfall sogar von Sportlern ausgenützt werden. Die Mediziner weisen darauf hin, dass es auch in der Gerichtsmedizin keine B-Probe gebe sondern der Nachweis einer Substanz durch ein anerkanntes Labor bereits ausreichend sei.
Viel wichtiger für die Qualität von Dopingkontrollen ist aus Sicht der DGSP der Umgang mit der A-Probe. Der Transport könne zum Beispiel durch eine effektivere Kühlung verbessert werden.