Hannover (rad-net) - Die zweite Auflage der neuen Deutschland-Tour lockt in dieser Woche (29. August bis 1. September) ein international hochklassiges Fahrerfeld an. Der Kampf um den Gesamtsieg verspricht auf vier Etappen und 717,5 Kilometern von Hannover nach Erfurt Spannung bis zum letzten Tag. Auf die Profis warten vier anspruchsvolle Etappen mit Klassikerprofilen ein offenes und ereignisreiches Rennen.
Die deutschen Hoffnungen in der Gesamtwertung schultern Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe), Gesamtvierter der Tour de France, der Vorjahreszweite Nils Politt (Katusha-Alpecin) sowie der 22-jährige Lennard Kämna (Sunweb).
Für ein erstklassiges internationales Starterfeld sorgen unter anderem die früheren Tour de France-Sieger Geraint Thomas (Ineos) und Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida), der Weltranglistenerste Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step) und mit Caleb Ewan (Lotto-Soudal) der erfolgreichste Sprinter der vergangenen Frankreich-Rundfahrt. Zu den Sieganwärtern zählen außerdem der Schweizer U23-Weltmeister Marc Hirschi (Sunweb), Diego Ulissi (UAE-Team Emirates) sowie Ex-Weltmeister Michal Kwiatkowski (Ineos) und dessen Teamkollege Pavel Sivakov, zuletzt Sieger der Polen-Rundfahrt. Aufgepasst sei zudem auf Shootingstar Remco Evenepoel (Deceuninck-Quick Step): Der 19-jährige Belgier gewann im August bereits die Clásica San Sebastián und den EM-Titel im Zeitfahren. Insgesamt 15 der 22 teilnehmenden Teams gehören der WorldTour an und unterstreichen den hohen Stellenwert der Rundfahrt.
Der Auftakt nach Start in Hannover sollte zunächst den Sprintern gehören. Neben Ewan darf sich vor allem Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) berechtigte Hoffnungen auf das erste rotfarbene Führungstrikot dieser Deutschland-Tour machen. Zu seinen Sprintkonkurrenten zählen auch der Rekordsieger von Eschborn-Frankfurt Alexander Kristoff (UAE-Team Emirates) und der elffache Tour-Etappensieger André Greipel (Arkea-Samsic).
Am zweiten Tag startet die längsten Etappe der diesjährigen Deutschland-Tour in Marburg. Auf der Zielrunde in Göttingen laden zwei kurze, giftige Anstiege zur Herzberger Landstraße zu späten Attacken und ersten Zeitabständen ein. Die dritte Etappe nach Eisenach erfordert hingegen ausdauerndere Kletterfähigkeiten: Innerhalb der letzten 40 Kilometer stehen gleich drei Anstiege im Programm - wer die Deutschland-Tour gewinnen möchte, muss an diesem Tag Akzente setzen. Auch die Schlussetappe nach Erfurt hält diverse Hürden bereit und führt in der ersten Rennhälfte mit drei Bergwertungen durch den Thüringer Wald.
Das Finale in Erfurt wird auf zwei Schlussrunden über neun Kilometern mit ansteigender Zielgeraden ausgefahren: Die perfekte Kulisse für einen spektakulären Schlagabtausch zum Abschluss der Tour. Im Vorjahr fiel die Entscheidung um den Gesamtsieg erst auf den letzten Metern - eine Wiederholung 2019 ist nicht ausgeschlossen.