Stuttgart (rad-net) - Bernd und Gerhard Mlady sind zum zweiten Mal Weltmeister im Radball. In Stuttgart siegten sie im Finale gegen die Schweiz (Severin und Benjamin Waibel). Lukas Kohl verteidigte seinen Titel im 1er Kunstfahren und im 2er Kunstfahren siegte mit Selina Marquardt und Helen Vordermeier ebenfalls ein deutsches Duo.
Nachdem die deutschen Radballer die Vorrunde gewonnen hatten und sich übers Halbfinale souverän ins Finale um den WM-Titel gespielt hatten, galten sie als die Topfavoriten. Doch in der Vorrunde hatten sie ausgerechnet gegen ihre Finalgegner aus der Schweiz die einzigen Punkte liegen lassen. Doch davon zeigten sich die Mlady-Cousins unbeeindruckt. Zur Halbzeit stand es zwar 2:2-Unentschieden, doch in in der zweiten Hälfte drehten die Franken weiter auf und besiegten die Schweizer mit 5:2 Toren.
«Wir sind schwer reingekommen. Aber am Ende lag unser Leistungsniveau sogar über jenem von Dornbirn», bilanzierte Bernd Mlady den Turnierverlauf. Auf die Frage, welcher WM-Titel der schönere ist - der aktuelle oder der von 2017, sagte er: «Das kann ich gar nicht sagen, beide waren überwältigend. Dieses Mal wussten wir, dass wir gut spielen und haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Beim ersten Titel kam es ja schon etwas überraschend.» Und Gerhard Mlady erklärte: «Realisiert habe ich das noch nicht, das kommt erst in den nächsten Stunden.»
Das Spiel um Platz drei entschied Österreich (Patrick Schnetzer/Stefan Feurstein) gegen Tschechien (Jan Havlicek/Robert Zvolanek) 6:3 für sich.
Für Kohl war es der fünfte WM-Sieg in Folge. Einmal mehr dominierte er den Wettbewerb und war mit 210,07 Punkten nicht zu schlagen. Er beeindruckte mit einer fehlerfreien und stilistisch hervorragend vorgetragenen Kür - und nicht zuletzt mit seinem zehnfachen Drehsprung. Für die Konkurrenz ging es nur um Silber. Und über die Medaille freute sich der zweite deutsche Starter, Max Maute. Die sicherte er sich mit 184,17 Punkten. Nur knapp dahinter, mit 182,37 Punkten, wurde der Spanier Emilio Arellano Dritter.
Im 2er Kunstfahren der Frauen siegten die WM-Debütantinnen Marquardt/Vordermeier mit 137,32 ausgefahrenen Punkten ebenfalls recht deutlich. Die zweite deutsche Mannschaft, Carolina Wurth/Sophie-Marie Wöhrle, belegte mit 128,93 Punkten den zweiten Platz, gefolgt von den Österreicherinnen Rosa Kopf/Svenja Bachmann mit 121,31 Punkten.